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Emotionale Gedächtniskonsolidierung und homöostatische Regulierung im REM Schlaf: ein translationaler Ansatz
Antragstellerin
Professorin Dr. Monika Schönauer
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Experimentelle und theoretische Netzwerk-Neurowissenschaften
Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 505634753
Schlaf und emotionale Funktionen sind eng verbunden. Schlaf fördert die emotionale Gedächtniskonsolidierung und Emotionsregulation. Diese Aspekte der Emotionsverarbeitung sind für unser Überleben von großer Bedeutung, da sie den Abruf emotionaler Erinnerungen und eine angemessene Reaktion auf bedrohliche und belohnende Reize erlauben. Die Mechanismen, die der emotionalen Verarbeitung im Schlaf zugrunde liegen, sind jedoch noch unklar. Eine Reaktivierung von Erfahrungen während des Schlafs unterstützt Gedächtnisfunktionen und könnte in ähnlicher Weise der Konsolidierung von emotionalen Inhalten und der Emotionsregulation zugrunde liegen. Besonders der REM-Schlaf sollte die Emotionsverarbeitung fördern: Er begünstigt die Konsolidierung von emotionalem Gedächtnis, unterstützt die Emotionsregulation und ist bei emotionalen Störungen beeinträchtigt. Während die Prozesse der Gedächtnisreaktivierung im Nicht-REM-Schlaf gut untersucht sind, ist über Informationsverarbeitung im REM-Schlaf und ihre Rolle bei der Emotionsverarbeitung wenig bekannt. Das übergeordnete Ziel dieses Vorhabens ist es, die Rolle des REM-Schlafs für die emotionale Gedächtniskonsolidierung und die Emotionsregulation zu bestimmen. Wir erwarten, dass die Valenz einer vorangegangenen Lernerfahrung während des REM-Schlafs verarbeitet wird und so die Konsolidierung von emotionalen Erinnerungen unterstützt. Wir werden testen, ob sich die Reaktivierung emotionaler Erfahrungen während des REM-Schlafs in Kernstrukturen des emotionalen Gedächtnisnetzwerks mit Hilfe neuartiger maschineller Auswertungsmethoden nachweisen und quantifizieren lässt (Ziel 1). Zudem gehen wir davon aus, dass homöostatische neuronale Prozesse im REM-Schlafs die Emotionsregulation fördern. Wir werden Hirnaktivität in Strukturen, die an der emotionalen Verarbeitung beteiligt sind, messen und im REM Schlaf selektiv stören, um zu testen, wie das die emotionalen Reaktionen auf der Verhaltens- und physiologischen Ebene beeinflusst (Ziel 2). Dazu messen wir EEG und fMRI während Versuchsteilnehmende positiven, neutralen und aversiven Reizen ausgesetzt sind, sowie im Schlaf. Wir werden in vivo elektrophysiologische Ableitungen in der Amygdala, dem Hippocampus und dem präfrontalen Kortex während positiver und aversiver räumlicher Lernaufgaben und im Schlaf durchführen und mit optogenetischen Manipulationen kombinieren. Gestörter Schlaf und dysfunktionale Gedächtnisprozesse werden mit der Entwicklung und Aufrechterhaltung psychiatrischer Störungen, wie der posttraumatischen Belastungsstörung, in Verbindung gebracht. Unser Projekt wird das Verständnis der Gedächtnis- und Emotionsregulation während des Schlafs maßgeblich erweitern. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung neuer, auf den Schlaf ausgerichteter Behandlungsmethoden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency
Kooperationspartnerin
Privatdozentin Gabrielle Girardeau, Ph.D.