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Familien, Wohnentscheidungen und Wohnungspolitik

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 462655750
 
Die Familienzusammensetzung und deren Änderungen sind maßgebliche Determinanten der Wohnentscheidungen von Haushalten. So hat die Anzahl und das Alter der Kinder oder das Zusammenleben mit Verwandten Auswirkungen auf die Präferenzen eines Haushalts hinsichtlich der Größe, des Gebäudetyps und der Lage der Wohnunterkunft. Die relative Knappheit in bestimmten Kauf- und Mietsegmenten des Wohnungsmarktes beeinflusst die Wohnausgaben des Haushalts und dessen Wohneigentumsentscheidung. Letztere wird zudem durch die Kreditaufnahmekapazität des Haushalts beschränkt, die über Ersparnis und Arbeitsmarktaussichten auf vergangene und künftige Familienereignisse reagiert. Schließlich sind zahlreiche faktische Wohnungspolitiken entweder direkt auf Familien ausgerichtet oder variieren mit der Haushaltszusammensetzung. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Rolle der Familie für Wohnentscheidungen zu untersuchen und die Wirkung des Wohnungsmarktes und der Familien-Wohnungspolitik auf Vermögensbildung, Vermögensungleichheit, die intergenerationelle Transmission von Vermögen und die Wohlfahrt von Haushalten zu untersuchen. Dazu entwickeln wir ein strukturelles Gleichgewichtsmodell, in dem Haushalte Wohn-, Konsum- und Arbeitsangebotsentscheidungen treffen, während sich die Familienzusammensetzung über den Lebenszyklus ändert. So betrachten ein Modell mit einem stochastischen Alterungsprozess, in dem Individuen Ehen, Scheidungen und Elternschaft erleben können. Neben der gesamtwirtschaftlichen Produktion ist auch das Wohnangebot endogen, so dass Wohnungspreise, -mieten und der Wohnbestand auf Politikänderungen reagieren. Das Modell wird kalibriert, um die wesentlichen Zusammenhänge zwischen Familientyp, Einkommen und Wohnentscheidungen von Haushalten in Deutschland zu erfassen. Wir verwenden das kalibrierte Modell, um die Verteilungs- und Wohlfahrtswirkungen von Wohnungspolitik auf verschiedene Haushaltstypen zu beurteilen. Zudem führen wir eine empirische Evaluation der kausalen Wirkung bestimmter Wohnungspolitiken durch, wie etwa die Abschaffung der Eigenheimzulage im Jahr 2005, und vergleichen die Modellvorhersagen mit den empirischen Ergebnissen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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