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Für meinen makellosen Herrn. Studie und annotierte Übersetzung zu drei mittelalterlichen visnuitischen Kommentaren zu Tiruppan Aivar's Amalan Ati Piran.
Antragstellerin
Suganya Anandakichenin, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Asienbezogene Wissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506100119
Meine Monographie befasst sich mit drei mittelalterlichen, theologischen Kommentaren aus Südindien, die einer kulturhistorisch bedeutsamen Periode angehören und bislang nicht Gegenstand der Forschung waren. Die ausgewählten Texte werden drei Autoren der visnuitischen Tradition zugeschrieben, die im 13. Jahrhundert in Südindien gelebt haben; sie wurden ausgewählt, weil sie unter verschiedenen Gesichtspunkten (linguistisch/philologisch) von besonderem Interesse sind. Aber auch aus religions- und kulturgeschichtlicher Perspektive des indischen Subkontinents sind sie Grundlagentexte, denn sie tragen wesentlich zur Kenntnis der Ideen- und Begriffsgeschichte bei und geben einen Einblick in die religiöse Praxis ihrer Zeit. Auf der Grundlage der ausgewählten Texte lässt sich verfolgen, wie sich die dogmatische Spaltung innerhalb der visnuitischen Tradition, durch die unterschiedlichen theologischen Diskussionen bedingt, vorbereitet. Über einen Zeitraum von zweihundert Jahren hinweg, wird daher ein Einblick in die Entwicklung unterschiedlicher religiöser Strömungen gegeben. In diesem Buch präsentiere ich einerseits leicht benutzbare, nach zentralen Begriffen durchsuchbare Texte, die für künftige Forschungen und Projekte (wie zur Lexikographie) unerlässlich sind und auf dem ständig wachsenden Gebiet der Manipravala-Literatur (einer von den Srivaisnavas verwendeten Mischsprache, die Sanskrit und die Volkssprache Tamil mischt) geplant sind. Andererseits biete ich auch eine philologische Übersetzung der oben genannten Texte an (was bisher noch nie gemacht wurde), damit sie angesichts ihrer Bedeutung für Jedermann leicht zugänglich werden. Hinzu kommt eine eingehende Untersuchung verschiedener oben genannter Aspekte wie die Eigenart der Sprache, der theologischen Begrifflichkeit etc. Schließlich hat das Buch auch eine didaktische Funktion. Es soll helfen, die hier verwendete Sprache Manipravala in seiner Verwendung kennen zu lernen; daher werden sowohl der Originaltext als auch eine Übersetzung parallel gegeben. Die vorliegende Monographie kann daher unter verschiedenen Gesichtspunkten hilfreich sein: als Text, als Übersetzung, als Hilfsmittel zum Erlernen einer seltenen Sprache; ferner gibt sie einen Einblick in die Entwicklung der Ideen und religiösen Praktiken der Srivaisnavas. ln diesem Sinne ist sie in mehrfacher Hinsicht eine Pionierarbeit.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen