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Verbesserte Visualisierung der Gefäßwand intrakranieller Aneurysmen mit optimierter black-blood MRT Bildgebung

Antragstellerin Dr. Marie Teresa Nawka
Fachliche Zuordnung Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Radiologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506191426
 
Ein intrakranielles Aneurysma ist eine zerebrovaskuläre Erkrankung, die zu einer Schwäche in der Wand einer Hirnarterie führt und dadurch eine lokalisierte Erweiterung oder Aussackung des Blutgefäßes verursacht. Mit einer Prävalenz zwischen 2-4% in der Allgemeinbevölkerung sind intrakranielle Aneurysmen ein relativ häufiger Befund. Da sich die Architektur intrakranieller Aneurysmen von der Struktur gesunder Blutgefäße unterscheidet, besteht die Gefahr einer Ruptur des Aneurysmas, was zu einer Subarachnoidalblutung führt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Aneurysma innerhalb von 5 Jahren reißt, wird auf etwa 5% geschätzt. Die Subarachnoidalblutung ist eine gefürchtete und verheerende Form der Hirnblutung mit einer hohen Sterblichkeitsrate von etwa 40 %. Sie verursacht enorme Kosten für das Gesundheitssystem. Daher ist nicht nur die Behandlung des intrakraniellen Aneurysmas, sondern auch die frühzeitige und rechtzeitige Diagnose unerlässlich. Intrakranielle Aneurysmen können entweder neurochirurgisch oder endovaskulär behandelt werden. Die Form und die Lage des Aneurysmas bestimmen, welche Behandlung geeignet ist, allerdings ist die endovaskuläre Therapie jedoch derzeit der bevorzugte Behandlungsansatz. Da Aneurysmen nach der Behandlung rezidivieren können sind regelmäßige Nachuntersuchungen obligatorisch. Um die anatomischen Gegebenheiten und Eigenschaften eines intrakraniellen Aneurysmas zu analysieren, steht ein breites Spektrum diagnostischer Methoden zur Verfügung. Die digitale Subtraktionsangiographie ist eine invasive Technik, die vor allem die Anatomie des Aneurysmas abbildet, die Methode kann allerdings keine detaillierten Informationen über die Integrität der Gefäßwand liefern. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine weit verbreitete und attraktive Alternative, da sie weniger invasiv ist und keine ionisierende Strahlung benötigt. Verschiedene MRT-Techniken bieten die Möglichkeit intrakranielle Aneurysmen zu visualisieren. Dazu zählen die kontrastmittelgestützte und die nicht kontrastverstärkte Angiographie. Die sogenannte black blood-MRT Bildgebung ist eine spezielle nicht-invasive MRT-Technik, die den Blutfluss in Hirngefäßen absättigt, wodurch die Beurteilung der Aneurysmawand selbst ermöglicht wird. Diese Technik ist jedoch relativ artefaktanfällig, was die korrekte Diagnosestellung häufig erschwert. Potenziell schädliche entzündliche Prozesse innerhalb der Gefäßwand oder eine abnehmende Stabilität des Aneurysmas können der Diagnostik entgehen. Unser Ziel ist es, genau diese Limitationen zu überwinden. Wir werden eine neuartige MRT-Sequenz entwickeln, die die black blood-MRT Bildgebung mit einer dynamischen Flusstechnik kombiniert. Mit der Etablierung dieser neuen MRT-Sequenz in der klinischen Routine-Bildgebung wird die Beurteilung von behandelten und unbehandelten intrakraniellen Aneurysmen in einzigartiger Weise erleichtert und mögliche Komplikationen, die sich aus dieser Pathologie ergeben, werden signifikant minimiert.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Kanada
Kooperationspartner Professor Dr. Nils Daniel Forkert
 
 

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