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Identifizierung stabiler objektiver Marker für stressassoziirte Schlafstörungen: Labor- und heimbasierte, wiederholte Messung von kortikalem Hyperarousal und systemischer Inflammation während des nächtlichen Schlafs
Antragstellerin
Dr. Borbála Blaskovich
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychologie und Kognitive Neurowissenschaften
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506518262
Die Prävalenz von Schlafstörungen in der Allgemeinbevölkerung erreicht einen historischen Höchststand. Stressassoziierte Schlafstörungen wie Insomnie-Symptome oder häufige Alpträume erhöhen das Risiko, weitere körperliche und/oder psychische Störungen wie Depressionen, Angststörungen, posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), entzündungsassoziierte Erkrankungen und eine erhöhte Suizidalität zu entwickeln, erheblich. Die Identifizierung zuverlässiger physiologischer Marker, um diejenigen zu erkennen, die ein höheres Risiko aufweisen, und um dieses Wissen langfristig für die Entwicklung markerspezifischer Präventionsmethoden zu nutzen, war noch nie so dringend wie heute.Ziel des vorgeschlagenen Projekts ist es, die Mechanismen zu identifizieren, die stressassoziierten Schlafstörungen zugrunde liegen, mit besonderem Augenmerk auf kortikalem Hyperarousal und einer möglicherweise damit verbundenen systemischen Inflammation. Die Studie wird in zwei Hauptteile gegliedert sein. Im ersten Teil wird das traditionelle Schlaflaborprotokoll mit zwei Nächten (Gewöhnungsnacht, Versuchsnacht) verwendet. Der nächtliche Schlaf wird mittels PSG und EEG-Stirnband überwacht, und Entzündungsmarker werden regelmäßig über einen Katheter sowie in Form von Speichelproben am Abend und am Morgen während der Versuchsnacht erfasst. Nach den traditionellen Labormessungen wird sich der zweite Teil auf eine siebentägige Nachbeobachtung und Messung des Tagesablaufs konzentrieren. In diesem Teil werden die Schlaffragmentierung und das kortikale Hyperarousal (gemessen mit dem EEG-Stirnband) innerhalb der Teilnehmer auf Zeiteffekte und zwischen Teilnehmern mit gesunden Schlafgewohnheiten und stressassoziierten Schlafstörungen analysiert, um charakteristische Veränderungen in der Schlafarchitektur und deren Stabilität zu erfassen. Darüber hinaus werden pro-inflammatorische Marker auf täglicher Basis gemessen. Es werden Speichelproben am Morgen und am Abend sowie tägliche Kapillarblutproben am Morgen gemessen, um die Rolle der systemischen Inflammation und die tägliche Variabilität der entzündlichen Hochregulierung bei Teilnehmern mit stressassoziierten Schlafstörungen und gesunden Schläfern zu untersuchen. Um die komplexe und dynamische Beziehung zwischen alltäglichem Stress, Schlafreaktivität und immunologischer Hochregulierung abzubilden, werden wir zusätzlich tägliche Messungen der Photoplethysmogaphie (PPG) und ecological momentary assessment (EMA) durchführen (subjektiver Schlaf, Stressniveau und Exposition). Die Ergebnisse dieses Projekts werden uns dabei helfen, die zugrundeliegenden Mechanismen hinter stressassoziierten Schlafstörungen zu charakterisieren, die als frühe Marker für potenzielle Risikofaktoren psychiatrischer Störungen dienen könnten und sie werden dazu beitragen, prozessspezifischere, gezielte Präventionstechniken, Interventionen und Behandlungen in der klinischen Psychologie und Psychiatrie zu konzipieren.
DFG-Verfahren
WBP Stelle