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Normativität und Transformation in der Rechtsphilosophie Immanuel Kants
Antragstellerin
Professorin Dr. Sofie Christine Møller
Fachliche Zuordnung
Geschichte der Philosophie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 506630139
Das Projekt wird sich mit Normativität und Transformation in der Rechtsphilosophie Immanuel Kants beschäftigen: Es sollen die kantischen Prinzipien des Rechts aus seiner Rechtslehre mit der dynamischen Entwicklung konfrontiert werden, die in seiner Geschichtsphilosophie durch eine Serie von Analogien präsentiert wird. Das Ziel besteht darin, zu einem Verständnis der Rechtstransformation von Staaten und Institutionen nach Kant zu gelangen. Um diese Analyse auf den Weg zu bringen, wird das Projekt drei zentrale politischen Analogien bei Kant untersuchen: die vom Staat als Organismus, von der Etablierung eines bürgerlichen Zustands als Vertrag und vom Verhältnis zwischen Staaten als Naturzustand. Obwohl Kant die Vernunft primär als ahistorisch erfasst, beschreiben seine geschichtsphilosophischen Schriften dabei eine teleologische Entwicklung der menschlichen Anlagen durch die Geschichte. Aufgrund dieser dynamischen Darstellung lässt sich die Idee, dass Kant ein statisches Ideal der Rechtsnormativität präsentiert, kritisch in Zweifel ziehen. Auch wenn Kants Rechtslehre und seine geschichtsphilosophischen Schriften aus derselben Periode stammen, werden diese Texte selten gemeinsam analysiert; eine solche Analyse wird es jedoch ermöglichen, Rechtsnormativität mit Kant als eine transformative Kraft zu verstehen.Dieses Projekt wird (1) die dynamische Normativität und die transformativen Annahmen der Rechtsphilosophie Kants aufzeigen, indem seine Schriften zur Geschichte und Anthropologie in die Analyse einbezogen werden, und dadurch zeigen, wie Kant die Rolle der Natur und der existierenden institutionellen Verhältnisse in der Normrealisierung versteht. Um diese Analyse zu unterstützen, wird das Projekt (2) diese Interpretation durch eine systematische Analyse der Kantischen Analogien für den Staat verfolgen, (3) die Bedeutung von Gender im dynamischen Verständnis aktiver und passiver Staatsbürgerschaft untersuchen und (4) kritisch überprüfen, wie Kants Darstellung des ewigen Friedens und internationaler Beziehungen mit seinem Verständnis der menschlichen Rassen und deren unterschiedlichen Anlagen zusammenhängt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen