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Der Zusammenhang der Reaktion von Meeres- und Land- Ökosystemen auf Klimaschwankungen seit der letzten Zwischeneiszeit im östlichen Mittelmeer (Exp. 381, Golf von Korinth)
Antragsteller
Professor Dr. Patrick Grunert, seit 8/2023
Fachliche Zuordnung
Geologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507048985
Die IODP-Expedition 381: Corinth Active Rift Development konnte mit Erfolg die längste und höchstaufgelöste Sedimentsequenz aus einem jungen (< 5 Ma) Extensionsbecken am Verbindungspunkt zum Ozean entnehmen. Das Untersuchungsgebiet befindet sich in Südeuropa, einem bekannten Rückzugsraum mediterraner Pflanzen, und ist sehr empfindlich gegenüber abrupten Klimaschwankungen, die sowohl aus höheren (z. B. Nordatlantik) als auch niedrigeren Breiten (afrikanischer Monsun) herrühren. Während sich das Becken absenkte, wurden die natürlichen Ablagerungen durch den schwankenden Meeresspiegel beeinflusst und eine Reihe einzigartiger Gradienten der Paläo-Umwelt bildeten sich aus. Zudem kam es zu Umwälzungen des marinen Ökosystems während der Übergänge zwischen den Phasen, als der Golf von Korinth mit dem Ozean verbunden war (Zwischeneiszeiten) und solchen, in denen er davon isoliert war (Eiszeiten). Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Palynomorphe (Pollen und Dinoflagellaten) die einzigen biotischen Indikatoren sind, die während dieser Übergänge (zwischen Seewasser und Brackwasser) kontinuierlich präsent sind. Dieses Projekt beleuchtet das letzte Interglazial, das Glazial und das Holozän und zielt darauf ab, (i) Veränderungen der Vegetation (Vielfalt und Fülle) auf einer hundertjährigen Skala während abrupter Klimaschwankungen zu untersuchen, (ii) Oberflächenprozesse und hydrologische Veränderungen zu rekonstruieren, die den Sedimentzufluss kontrollierten und die Ablagerungsumgebung des Golfs beeinflussten, (iii) den Salzgehalt, die Temperatur und die Nährstoffverfügbarkeit an der Meeresoberfläche zu rekonstruieren und deren Auswirkungen auf die Produktivität des aquatischen Ökosystems zu bewerten, wobei der Schwerpunkt auf den Übergangsphasen liegt, (iv) die Lead-Lag-Korrelation zwischen der Reaktion des terrestrischen und des marinen Ökosystems auf die identifizierten Triebkräfte, die die Ablagerungsumgebung kontrollieren, zu bestimmen. Die Ergebnisse dieses auf Palynologie, Lipid- Biomarkern und Sedimentologie basierenden Projekts werden anschließend mit den Ergebnissen des Bündelprojekts (Foraminiferen, Geochemie, Sedimentologie) zusammengeführt, um zwei der Hauptziele der IODP-Exp. 381 zu erreichen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug
Griechenland, Großbritannien
Kooperationspartnerinnen
Dr. Alexandra Gogou; Professorin Dr. Katerina Kouli; Dr. Fabienne Marret-Davies
Ehemaliger Antragsteller
Dr. Konstantinos Panagiotopoulos, bis 8/2023