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Verbesserung von Wortlernen durch fokale transkranielle Gleichstromstimulation

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 467143400
 
Die Fähigkeit neue Worte zu erlernen ist ein wichtiger Aspekt von Spracherwerb, sowohl in der Kindheit, als auch im Erwachsenenalter. Daneben ist bekannt, dass die Fähigkeit neue Worte zu erlernen im normalen Altersprozess und bei verschiedenen altersbedingten Erkrankungen beeinträchtigt ist. Aufgrund der hohen Alltagsrelevanz von Sprachkompetenz für alle Lebensbereiche, und der zentralen Rolle von Wortlernen in diesem Kontext, wird das geplante Projekt die neuronalen Mechanismen und Prädiktoren der Verbesserung dieses essentiellen menschlichen Lernprozesses durch individualisierte und fokale transkranielle Gleichstromstimulation untersuchen. Langfristig werden die Ergebnisse dieses Projekts zur Entwicklung verbesserter Therapien von Menschen mit Beeinträchtigungen von Wortlernen durch neurodegenerative Erkrankungen oder Schlaganfall beitragen. Im Rahmen der Forschungsgruppe ist die geplante Studie (Projekt 3) eines von acht Projekten, die Effekte von Gleichstromstimulation auf Lernen und Gedächtnisbildung über verschiedene Funktionsbereiche und die menschliche Lebenspanne hinweg untersuchen (Projekte 1-8). Der systematische und koordinierte Ansatz in diesen empirischen Projekten wird es erstmalig erlauben, die neuronalen Mechanismen und Prädiktoren der Effekte von Gleichstromstimulation nicht nur in den einzelnen Projekten, sondern auch über alle experimentellen Aufgaben und Funktionsbereiche hinweg zu erfassen (Projekt 9). Des Weiteren komplementiert das vorliegende Projekt die Untersuchung von Effekten der Gleichstromstimulation auf das verbale Arbeitsgedächtnisses in Projekt 4 (PI Hartwigsen). Der Vergleich mit den Ergebnissen von Projekt 1 (PI Flöel), das ein ähnliches Lernparadigma zur Modulation des visuell-räumlichen Lernens verwendet, erlaubt die Untersuchung der Spezifität potentieller Stimulationseffekte über verschiedene Funktionsbereiche. Insgesamt werden Ergebnisse der geplanten Forschungsgruppe entscheidend dazu beitragen das Verständnis der durch Gleichstromstimulation induzierten Effekte auf Gehirnnetzwerke zu verbessern und Prädiktoren inter-individueller Variabilität über die menschliche Lebensspanne hinweg zu identifizieren. Aus methodischer Sicht werden die in den empirischen Projekten erhobenen Daten dazu beitragen biophysikalische Modelle des durch Gleichstromstimulation induzierten Stromflusses zu optimieren und zu validieren (in P9+10), und dadurch zukünftige experimentelle und klinische Anwendungen dieser Methode grundlegend verbessern.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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