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Die mittelassyrische Glyptik aus Tall Seh Hamad/Dur-Katlimmu

Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2007 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50766614
 
Das in Tall Seh Hamad zwischen 1978 und 1983 ausgegrabene „Archiv des Assur-idin“ besteht aus ca. 550 Texteinheiten und vergesellschafteten ca. 1000 Tonverschlüssen. Von den 550 Texteinheiten werden insgesamt ca. 350 Stücke publiziert werden; von diesen sind etwa 75 Texte mit Abrollungen von Siegeln versehen, die überwiegend in die mittelassyrische Zeit einzuordnen sind, einige wenige gehören in die mittanische oder sogar altbabylonische Zeit. Von diesen 75 Texten sind 39 Stücke mit Siegelabrollung durch ein Eponymendatum zeitlich einigermaßen sicher einzuordnen. Diesen „datierten“ Stücken sollen die undatierten stilistisch und ikonographisch zugeordnet werden. Darunter fallen vor allem die 247 Tonverschlüsse mit Siegelabrollungen. Den Eponymen zufolge, die ausnahmslos in die Zeit der Könige Salmanu-asared I. und Tukulti-Ninurta I. fallen, können die verwendeten Siegel nur gleichzeitig oder älter aber nicht jünger sein. Die einzig bekannten persönlichen Siegel der Könige Salmanu-asared I. und Tukulti-Ninurta I. stammen aus diesem Corpus. Der als Großwesir des Königs Tukulti-Ninurta I. dienende Asur-idin gehörte zur Spitzengruppe der assyrischen Staatselite; auch sein Siegel ist bekannt. Weitere Aussagen über bedeutende Siegeleigentümer und ihren Status sind noch zu erwarten. Wahrscheinlich ist es daraus zu erklären, dass sich die abgerollten Siegel durchweg durch eine hervorragende steinschneiderische / künstlerische Qualität auszeichnen. Eine kleine aber bedeutsame Gruppe von Tonverschlüssen ist mit ägyptischen Skarabäen gestempelt. Insgesamt kann erwartet werden, dass die Bedeutung Dur- Katlimmus als „Hauptstadt“ des mittelassyrischen Westreiches (Hanigalbat) durch die Analyse des Siegelcorpus exemplifiziert wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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