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Mehr als nur ein Job? Arbeit in der Kulturwirtschaft in historischer Perspektive
Antragsteller
Privatdozent Dr. Martin Rempe
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 507692168
Das geplante Netzwerk bringt Historiker:innen mit Wissenschaftler:innen aus benachbarten Disziplinen zusammen, um die Geschichte der Arbeit in der Kulturwirtschaft im langen 20. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Musik-, Film- und Literaturbranche zu untersuchen. Ausgangspunkt der Initiative ist die Beobachtung einer doppelten Leerstelle in der Forschung: Auf der einen Seite hat die "kreative Arbeit" in den letzten fünfundzwanzig Jahren zwar die Aufmerksamkeit der Sozialwissenschaft auf sich gezogen, doch ist ihre Forschung auffallend präsentistisch. Das erste Ziel des Netzwerks besteht insofern darin, diesen Präsentismus zu überwinden, indem sowohl Formen kultureller Arbeit als auch deren Erforschung historisiert werden. Auf der anderen Seite haben Historiker:innen das Feld der kulturellen Arbeit weitgehend vernachlässigt, und dies, obwohl die neuere Geschichte der Arbeit explizit Formen von Arbeit jenseits der industriellen Lohnarbeit stärker in den Blick nehmen möchte. Daher besteht das zweite Ziel des Netzwerks darin, kulturelle Arbeit im langen 20. Jahrhundert aus verschiedenen Blickwinkeln, einschließlich der Kultur-, Sozial- und Rechtsgeschichte sowie der Wissensgeschichte zu untersuchen. Auf diese Weise will das Netzwerk ein Thema akzentuieren, das den Anforderungen einer neuen Arbeitsgeschichte entspricht und zugleich wichtige Erkenntnisse über die postindustrielle Arbeit im Allgemeinen verspricht. Darüber hinaus wird das Netzwerk dazu beitragen, wichtige sozialwissenschaftliche Archive der Kulturarbeit im 20. Jahrhundert dauerhaft zu sichern und für die Forschung zugänglich zu machen. Es wird ferner Nachwuchswissenschaftler:innen, die sich derzeit mit einschlägigen Themen beschäftigen, die Möglichkeit zur Präsentation, Diskussion und Veröffentlichung ihrer Forschungen geben. Schließlich und übergreifend möchte das Netzwerk so einen wirksamen und nachhaltigen Anreiz für weiterführende Forschungsprojekte zur Geschichte der Arbeit in der Kulturwirtschaft setzen.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Internationaler Bezug
Norwegen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Klaus Nathaus