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Druck des Werkes "Argissa-Magula 4"

Antragsteller Professor Dr. Harald Hauptmann (†)
Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2007 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 50786464
 
Die Ausgrabungen auf der Argissa-Magula am Peneios im Bezirk Larissa, die in den Jahren 1955, 1956 und 1958 durchgeführt worden waren, hatten unter den Ablagerungen der mittleren und frühen Bronzezeit sowie des späten Neolithikums frühneolithische Kulturschichten erbracht. Sie waren von V. Milojcic als erster Nachweis für die Existenz eines Präkeramikums in Griechenland postuliert worden, das durch andere von D. Theochares veröffentlichte Befunde wie in Sesklo gesichert schien. Eine dem vorderasiatischen akeramischen Neolithikum entsprechende Stufe war jedoch für die Ägäis, trotz eines vereinzelten Befunds in Knossos, in der Forschung immer wieder angezweifelt worden. Mit den in Otzaki gewonnenen Beobachtungen unterteilte Milojcic das thessalische Frühneolithikum in vier Stufen, Präkeramikum, Frühkeramikum (Achilleion), Protosesklo und Vorsesklo (Magulitza), auf das die mittelneolithische Sesklo-Kultur folgen sollte. Ausgrabungen in Achilleion, Sesklo und Soufli ergaben jedoch z.T. widersprüchliche Befunde, die diese Kulturabfolge in Frage stellten. Die Frage, auf welchem Wege und in welcher Form sich die "Neolithische Revolution in Vorderasien" auf die südosteuropäische Kulturentwicklung ausgewirkt hat, bildet bis heute ein zentrales Thema innerhalb der prähistorischen Archäologie. Um das Problem der Neolithisierung der Ägäis einer dem heutigen Forschungsstand entsprechenden Lösung nahezubringen, bildete die Neubetrachtung der frühneolithischen Befunde und Funde der Argissa und Otzaki ein dringliches Desiderat der Forschung.Das Werk "Argissa-Magula" ergänzt die bisher drei Bände umfassende Abschlußpublikation BAM 2, 13/14 und 23/24 dieser Ausgrabung um eine ergänzende Veröffentlichung, die zugleich einen bisher fehlenden Beitrag zur Darstellung des Frühneolithikums in der Ägäis und in Südwestanatolien bietet. Die Arbeit bildet nicht nur eine willkommene Revision bzw. Neubewertung der auf aufgrund eines überholten Forschungsstands gewonnenen Grabungsergebnisse in Thessalien und benachbarten Regionen, sondern auch eine bisher fehlende Grundlage zur Beurteilung der frühen Kulturentwicklung in der Ägäis.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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