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Probleme der Zuschreibung im Korpus Paramārthas: Eine computergestützte philologische Studie

Fachliche Zuordnung Religionswissenschaft und Judaistik
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508186349
 
Paramārtha (6. Jahrhundert) war einer der bedeutendsten Übersetzer buddhistischer Schriften ins Chinesische. Das Korpus der ihm zugeschriebenen “Übersetzungen” ist für die Geschichte buddhistischer Texte und Lehre sowohl in Indien als auch in China von herausragender Bedeutung. Allerdings weist dieses Korpus mannigfältige Probleme hinsichtlich der Zuschreibung und Eigenschaften der Texte auf. Das überlieferte Korpus enthält zweifelsohne mehrere falsche Zuschreibungen; weitere Texte sind gar keine Übersetzungen, sondern wurden in China verfasst; und in Analogie zu ähnlichen Fällen ist es möglich, dass andere Texte, die entgegen überlieferter Zuschreibungen tatsächlich von Paramārtha stammen, im modernen Kanon unter Zuschreibungen zu anderen Übersetzern versteckt sind. Dieses Projekt wird sich systematisch mit diesen Problemen beschäftigen, unter Einsatz computerbasierter philologischer Werkzeuge, die ich in den letzten zehn Jahren entwickelt habe, sowie damit verbundene buddhologische Methoden, deren Aussagekraft bereits in einer Reihe von Veröffentlichungen bewiesen wurde. Das Projekt wird drei miteinander in Verbindung stehende Studien hervorbringen: (1) eine Analyse der für das Korpus charakteristischen stilistischen Merkmale (Terminologie, Ausdrucksweise) und eine kritische Neubewertung der Zuschreibungen auf Basis dessen; (2) eine genaue Analyse stilistischer Unterscheidungsmerkmale verschiedener Textarten innerhalb des Korpus zur eindeutigen Unterscheidung zwischen Übersetzung und in China verfassten Textpassagen sowie zur eindeutigen Bestimmung ihrer Provenienz; (3) eine zweite genaue Analyse innerhalb des Korpus zur Unterscheidung der Texte, die in verschiedenen zeitlichen Phasen von Paramārthas Arbeit als Übersetzer angefertigt und mit der variierenden Zusammensetzung seiner Übersetzergruppe im Laufe der Zeit verbunden wurden. Um um dies zu erreichen, beantrage ich hier die Finanzierung einer Doktorandenstelle im Umfang von 65% der regulären Arbeitszeit für insgesamt 3 Jahre.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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