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Kulturelle Dynamiken: Museen und Demokratie in Bewegung

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Kunstgeschichte
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508330765
 
Museen sind im Wandel begriffen, befinden sich angesichts der Angriffe auf die Demokratie in einem Prozess der Neuverhandlung und Neupositionierung und reflektieren weltweit, was ein Museum ist, für wen es da ist und was seine Aufgaben sind. Viele Museen verstehen sich inzwischen als gesellschaftlich relevante Akteure, die sich politischen Debatten stellen, sich aktiv mit Inklusion und Exklusion, Repräsentation und Teilhabe auseinandersetzen. Dabei eint Großbritannien und Deutschland seit dem 19. Jahrhundert eine ähnliche nationale Museumsgeschichte bei gleichzeitig unterschiedlichen politischen Entwicklungen. Umso mehr kann sich ihre heutige Museumslandschaft im Hinblick auf Ideen, Konzepte und museale Praktiken gegenseitig befruchten.Unser Projekt geht davon aus, dass Museen und Vorstellungen von Demokratie in beiden Ländern verschieden sind und sich aufgrund globaler Wechselwirkungen verändern. Dabei reagieren Museen auf global zirkulierende Themen, teilen gemeinsame transnationale Geschichten und humanistische Werte, aber auf unterschiedliche Weise. Anstatt sich mit einer historischen Perspektive und Erklärungen zufrieden zu geben, ist unser Projekt innovativ, indem es dieses Phänomen aus einer zeitgenössischen, kritischen museologischen Perspektive betrachtet. Es zielt darauf ab, zu erforschen, wie und warum ineinander verschränkte Prozesse zu Ergebnissen führen, die oft divergierend sind, obwohl man von "universellen" Ideen ausgeht, die institutionelle Rahmungen und Begriffe gleich sind. Museale Fallstudien untersuchen in beiden Ländern welche Fragen und Themen der Demokratie behandelt, repräsentiert, dargestellt und vermittelt werden; sie hinterfragen die Idee von "Museum", verdeutlichen Kontraste und Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Veränderungen.Wissenschaftler:innen aus Großbritannien und Deutschland forschen hierzu transnational in und über Museen in beiden Ländern. Ihr methodisches Spektrum reicht von institutionellen Museums- und Ausstellungsanalysen, über Interviews und Besucherforschung bis zu Fragebögen, beinhaltet aber auch Workshops mit Museumsfachleuten, um Resultate zu diskutieren und reflektieren, gemeinsam Schulungen sowie ein Toolkit zu entwickeln. Unsere Forschungsergebnisse werden in einem gemeinsamen Projektband, einer Doktorarbeit, in wissenschaftlichen Zeitschriftenartikeln, auf Tagungen, in Beiträgen zur Öffentlichkeitsarbeit, Schulungen für den Museumssektor und einem Online-Toolkit für Museumsmitarbeiter:innen auf deutscher, englischer und internationaler Ebene öffentlich gemacht. Unser Ziel ist es, die Entwicklung einer neuen reflexiven Museumsforschung und Museumspraxis voranzubringen, die sich nicht auf einer vermeintlichen "Universalität" eines dominant nationalen Verständnisses von Museum ausruht. Darüber hinaus will das Projekt in Zeiten zunehmender populistischer Tendenzen die Fähigkeit von Museen stärken, als dialogische, demokratische und öffentliche Räume zu agieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Kooperationspartnerin Professorin Dr. Susannah Eckersley
 
 

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