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Das „böse Kind“ und die Wissenschaft: Aggressionsforschung in Deutschland zwischen 1945 und 1989
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Heiner Fangerau; Privatdozentin Dr. Silke Fehlemann
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Kinder- und Jugendmedizin
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 508643817
Im Vorhaben werden historische Dispositive, Praktiken und Wirkungen der „Aggressionsforschung“ nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland untersucht. Dabei stehen die Entwicklungen in der BRD und in der DDR im Blickpunkt. Mit Hilfe des methodischen Ansatzes der historischen Epistemologie wird zu diesem Zweck die Deutungsfigur des „aggressiven Kindes“ an der Schnittstelle verschiedener Wissenschaften analysiert. Ausgehend von diesem Referenzpunkt wird das Deutungsmuster Aggressivität in der Spannbreite zwischen der Erklärung gesellschaftlicher Konfliktlagen und individuellen Verhaltens wissen(schaft)shistorisch perspektiviert. Um diese Forschung und ihre potentiell abwertenden Subtexte und Praktiken zu analysieren, kann die Perspektive der Invektivitätsforschung wissenschaftshistorisch weiterführen. So kann die Untersuchung dazu beitragen das herabsetzende Potential medizinischer, psychiatrischer und psychologischer Diagnosen auf detaillierte und kategorische Weise zu identifizieren, zu differenzieren und historisch zu situieren.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen