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Soziale Konstruktion von Geschlecht in schulischen Interaktionen während der Sekundarstufe I

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 1998 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5089906
 
In dem Projekt werden mit Hilfe ethnographischer Ansätze Konstruktionsprozesse von Geschlecht in schulischen Interaktionen erforscht. Geschlecht wird dabei begriffen als eine soziale Konstruktion, die im Sozialisationsprozess angeeignet wird, und zwar im wesentlichen durch soziale Interaktionen; d.h. Geschlecht wird im Umfang mit Gleich- wie Gegengeschlechtlichen gelernt, (re)produziert und ausgestaltet. Die Zeit der Adoleszenz ist für die Entwicklung einer Geschlechtsidentität besonders brisant. Koedukative Schulen bieten durch das Zusammentreffen von Mädchen und Jungen, Frauen und Männern einen Rahmen für Interaktionsprozesse, in denen Ausgestaltungen des Geschlechterverhältnisses und Konstruktionen von Geschlecht erfolgen. Schulfächer sind in diesen Prozessen nicht neutral, sondern mindestens zum Teil als geschlechtertypisch konnotiert: Sprachliche Fächer gelten als weibliche, mathematisch-naturwissenschaftliche als männliche Domäne. Wie sich dies in den Konstruktionsprozessen von Geschlecht niederschlägt, ist Gegenstand dieses Projektes. Da die konkrete Zusammensetzung einer Schulklasse - in diesem Fall ihre Ausgewogenheit oder Unausgewogenheit hinsichtlich des quantitativen Verhältnisses der Geschlechter - vermutlich Auswirkungen auf die Interaktionen hat, wurde dieser Faktor in die Untersuchung einbezogen. Die Ergebnisse dieser Forschung sollen einen Beitrag liefern sowohl zur Theorie geschlechterbezogener Sozialisation wie zur Debatte um eine reflexive Koedukation.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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