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Kardiometabolisches Risiko nach Schwangerschaft mit plazentarer Dysfunktion: Intensivierte versus konventionelle Nachsorge - eine Machbarkeitsstudie.
Antragstellerin
Dr. Anne Dathan-Stumpf
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 509059336
Präeklampsie (PE), ein schwangerschaftsinduzierter und chronischer Hypertonus können zusammengefasst werden als „Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen“ und gehören weltweit zu den häufigsten Ursachen maternaler sowie fetaler Morbidität und Mortalität. Die Intrauterine Wachstumsrestriktion kann der Gruppe der plazentaren Dysfunktion zugeordnet werden. Pathogenetisch liegt all diesen genannten Schwangerschaftskomplikationen ein plazentarer „anti-angiogener Status“ zu Grunde.Es gibt zahlreiche Untersuchungen die zeigen, dass hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, sowohl kurz- als auch langfristig, mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen assoziiert sind. Studien konnten zeigen, dass nach PE das vaskuläre Alter fast zwei Jahrzehnte über dem tatsächlich kalendarischen Alter liegt und somit mit einer signifikant schlechteren kardiovaskulären Gesundheit korreliert. Zudem ist die PE mit kardiostrukturellen Veränderungen assoziiert, welche sich bereits ein bis drei Jahre postpartal detektieren lassen. Unabhängig vom Vorliegen eines Gestationsdiabetes, korreliert die PE mit einem dreifach erhöhten Risiko für die postpartale Entwicklung von Diabetes mellitus, Dyslipidämien sowie einem sechsfach erhöhten Risiko für ein terminales Nierenversagen. Trotz des bekannten, internistischen Hoch-Risikoprofils mit signifikant höherer Mortalität, existieren weltweit weder einheitlich strukturierte Nachsorgeprogramme für Frauen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen noch Empfehlungen zu einem möglichst günstigen Interventionszeitpunkt. Aufgrund eines mangelnden Bewusstseins für kardiovaskuläre Komplikationen nach einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung sehen nur ca. 20% der Betroffenen einen Haus- oder Allgemeinarzt innerhalb der ersten 6 Monate nach Entbindung. In einem systematischen Review, welches 16 national sowie internationale Leitlinien zur hypertensiven Schwangerschaftserkrankung zusammenfasst, ist in nur 50% eine Empfehlung zur Nachsorge innerhalb der ersten 12 Wochen postpartal formuliert.Es sind dringend weitere Studien erforderlich, um ein einheitlich strukturiertes Nachsorgeprogramm zu etablieren sowie geeignete Biomarker für ein Screening, die Risikostratifizierung und Präventivmaßnahmen zu definieren. Derzeit ist es jedoch unklar, wie viele Frauen langfristig für ein solches Nachsorgeprogramm rekrutiert werden können und wie gut die Compliance mit einer intensivierten Betreuung sein wird. Daher ist eine Pilotstudie zur Durchführbarkeit erforderlich, um zu gewährleisten, dass die Compliance angemessen ist sowie einen geeigneten primären Endpunkt für eine nachfolgende multizentrische Wirksamkeitsstudie und seine Effektgröße abschätzen zu können. In dieser Studie soll primär die Machbarkeit und sekundär der Nutzen einer frühzeitigen Diagnose und Behandlung kardiovaskulärer Risikofaktoren innerhalb von zwei Jahren nach der Entbindung untersucht werden, um kardiovaskulären Langzeiterkrankungen vorzubeugen.
DFG-Verfahren
Klinische Studien
Mitverantwortlich
Professor Dr. Holger Stepan