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Zwischen Freiheit und Wohlfahrtsstaat: Sozialpolitik in den USA im 20. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Politikwissenschaft
Förderung Förderung von 1998 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5096333
 
Anders als die europäischen Staaten begannen die USA erst spät, sozialstaatliche Verantwortung zu übernehmen. Der amerikanische Wohlfahrtsstaat war nicht das Ergebnis einer allmählichen Entwicklung im Rahmen der Industrialisierung des späten 19. Jahrhunderts, sondern eine Reaktion auf akute Krisen wie die Great Depression. Die in Krisen geschaffenen sozialpolitischen Maßnahmen werden in Prosperitätsphasen von konservativen Gegnern mit dem Hinweis attaktiert, sie seien weder zeitgemäß noch notwendig. Ein solcher Prozeß der kritischen Hinterfragung kennzeichnet die Amtszeit Bill Clintons. Der Präsident war zunächst als liberaler Reformer angetreten, hat sich dann jedoch zum konservativen Kritiker des Sozialstaates gewandelt. Das Wohlfahrtsreformgesetz von 1996 und die Vorlage ausgeglichener Budgets seit 1998 stellten grundlegende Änderungen des sozialpolitischen Selbstverständnisses des amerikanischen Staates dar. So wurde die auf den New Deal zurückgehende Fürsorgepflicht für Kinder (Aid for Dependent Children) aufgegeben. Die Frage, warum Clinton zentrale Elemente des von Demokratischen Vorgängern geschaffenen Wohlfahrtsstaates als unzeitgemäß beseitigt hat, ist noch nicht zufriedenstellend beantwortet worden. Es fehlt eine Theorie, die die derzeitige widersprüchlich erscheinende Wirtschafts- und Sozialpolitik zu erklären vermag. So will der Präsident Haushaltsüberschüsse erwirtschaften, aber gleichzeitig das Bildungssystem auf neue Aufgaben (coumpter literacy) vorbereiten. Wegen der Aktualität der sozialpolitischen Maßnahmen Clintons sollte der Untersuchungszeitraum um einige Monate ausgedehnt werden.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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