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Schmelzwasserproduktion und Glazialabflüsse am Vernagtferner nach erheblichen Massenverlusten

Antragsteller Dr. Ludwig N. Braun
Fachliche Zuordnung Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Förderung Förderung von 1998 bis 2002
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5099870
 
Ziel des Gesamtprojektes ist es, die Abflußgenese des Vernagtferners unter den veränderten Bedingungen eines vierjährigen starken Massenschwunds zu untersuchen. Hierfür wird ein neues, verbessertes Modell zur Berechnung der Tagesschwankungen der Glazialabflüsse erstellt. Die dazu durchgeführten experimentellen Studien konzentrieren sich auf die Prozesse ei der Schmelzwasserproduktion und bei der Entwässerung des Gletschers. Die hydrologischen Prozeßstudien in den Sommern 1998 und 1999 ergaben nur noch eine geringe Verzögerung des Abflusses durch den stark reduzierten Firnkörper. Mit Tracerversuchen wurde nachgewiesen, daß das an der Gletscheroberfläche gebildete Schmelzwasser innerhalb weniger Stunden abfließt und damit hohe Abflußspitzen verursacht, z.B. bei dem Hochwasserereignis am 4.8.1998 als Summe von Schmelze und Gewitterregen. Das im Sommer 1998 im höher gelegenen Teil des Gletschers durchgeführte mikrometeorologische Feldexperiment HyMEX98 ergab neue Einblicke in die Turbulenzstruktur innerhalb der Geltscherwindschicht und deren Bedeutung für die Effizienz des turbulenten Austausches. Die an der im oberen Gletschergebiet gelegenen Meßstelle beobachteten turbulenten Ströme liefern zwar deutlich weniger Energie als die Strahlungsbilanz, nehmen aber möglicherweise zum Zungenende des Gletschers hin zu. Diese Frage soll in einem weiteren Experiment geklärt werden, das witterungsbedingt 1999 nicht durchgeführt werden konnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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