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Funktionelle Analyse der alternativ gespleißten Isoformen des Wilms` Tumor Suppressionsgens WT1: Erstellung eines Mausmodells für das Denys-Drash Syndrome

Antragsteller Dr. Andreas Schedl
Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 1998 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5100298
 
(Wortlaut des Antrags)Mutationen im Tumorsuppressionsgen WT1 können zu Wilmstumor, Mesotheliom und Leukämie führen. Dominante Mutationen in WT1 resultieren dagegen im Denys-Drash- und Frasier-Syndrom, die durch Anomalien des Urogenitalsystems gekennzeichnet sind. WT1 ist ein komplexes Gen. Alternatives Spleißen, alternative Translationsstartstellen und RNA-Editierung führt zur Expression von mindestens 16 verschiedenen Proteinisoformen. Neuere Ergebnisse deuten darauf hin, daß die verschiedenen Produkte unterschiedliche Aufgaben in der Zelle und möglicherweise auch während der Entwicklung erfüllen. Um die Funktion dieser Isoformen in vivo zu untersuchen, wurden ES-Zellen mit subtilen Punktmutationen generiert, die mit der Synthese spezifischer Isoformen interferieren (erste Förderperiode des Forschungsantrags). Chimäre Mäuse wurden durch Blastozysteninjektion der mutierten ES-Zellklone erstellt. Ein Prozentsatz dieser Chimären entwickelten nach 3 Monaten Nierenabnormalitäten mit Glomerulopathien ähnlich der, die in Patienten mit WT1 Mutationen gefunden werden. Weiterhin wurden transgene Mäuse erstellt, welche die typische dominante Denys-Drash-Mutation tragen. In diesem Fortsetzungsantrag planen wir eine genaue molekulare, entwicklungsbiologische und physiologische Charakterisierung der neu erstellten Mausstämme. Weiterhin sollen genetische Studien durchgeführt werden, um den Einfluß des genetischen Hintergrunds auf die Ausprägung der Glomerulosklerose in Mäusen zu untersuchen. Gene, die in dieser Studie identifiziert werden, stellen automatisch wichtige Kandidatengene für Glomerulopathien beim Menschen dar. Schließlich werden die neu generierten Mausstämme dazu verwendet, um isoformspezifische Zielgene des WT1-Proteins zu identifizieren. Ein detaillierter Vergleich der verschiedenen Stämme sollte es uns erlauben, die Rolle dieser Isoformen während der Entwicklung der Maus zu definieren, die Rolle dieses Transkriptionsfaktors in der Entstehung von Glomerulosklerose zu verstehen und ggfs. pharmazeutische Interventionen zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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