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Phylogenomische Einblicke in eine Nicht-Modell-Radiation von Süßwasserschnecken aus Sulawesi (Indonesien)
Antragsteller
Dr. Björn Stelbrink
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510142099
Langzeitseen, d.h. Seen, die schon seit mehr als 100,000 Jahren existieren, sind wichtige Quellen der Süßwasser-Biodiversität und Hotspots für Endemismus. Aufgrund ihres beträchtlichen Alters eignen sie sich für die Untersuchung vergangener Besiedlungsgeschichten sowie der intralakustrinen Diversifizierungs-/Speziationsdynamik und der ihnen zugrunde liegenden extrinsischen und intrinsischen Faktoren. Das ultimative Ziel dieser Projektes ist das bessere Verständnis der genomischen Grundlage von Sulawesis endemischer Süßwasserschnecken-Radiation und welche Rolle trophischen Spezialisierung bei der Bildung der heutigen Fauna der alten Malili-Seen sowie des Poso-Sees spielte. Hierbei sollen genomische Daten basierend auf Gesamtgenom-Sequenzierung für alle Tylomelania-Arten gewonnen werden, sprich Fluss- als auch Seen-Arten, als auch von Vertretern der Schwestergattung Pseudopotamis. Diese Daten werden genutzt, um Mitogenome zu assemblieren, aber noch viel wichtiger, um SNPs zu identifizieren, die für eine robuste und datierte Phylogenie der Gattung genutzt werden. Abgeleitete phylogenetische Verhältnissen werden dabei helfen, 1) die Kolonisierungsgeschichte von Tylomelania auf der Insel als auch in die Seen hinein zu rekonstruieren, 2) das Ausmaß von Hybridisierung innerhalb dieser Seen als auch zwischen Fluss- und Seen-Arten zu untersuchen, und 3) zu bewerten, inwieweit sich der Morphospace (d.h. Schalenformen und Radula-Morphen) über die Zeit im Verlauf der Habitat-Transitionen verändert hat.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Kooperationspartner
Professor Dr. Walter Salzburger