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Sport-Arenen - Szenen und (Werk)Stätten des Sport-Events / Arènes du sport - Scènes et fabrique(s) de l’événement sportif
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Gelz; Professor Dr. Dietmar Hüser
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510400180
Das Projekt beabsichtigt, Sport-Arenen als Szenen und (Werk)Stätten des Sport-Events im deutsch-französischen wie auch im europäischen und globalen Kontext zu analysieren. Dabei zielt ARENES auf synchrone und diachrone Zusammenhangerkenntnis über die Funktionen und Dynamiken, die Gestalt(ung) und Medialisierung, die Wirkmacht und Aussagekraft von Sport-Arenen im langen 20. Jahrhundert. Diese stehen nicht nur als Orte der Produktion sportlicher Ereignisse im Vordergrund, sondern auch als Stätten der Inszenierung des sportlichen Spektakels und Körpers sowie der Zirkulation von Werten, Erfahrungen und Vorstellungen. ARENES möchte Sport-Arenen anhand von sechs materialreichen Teilprojekten untersuchen. Es handelt sich um Fallstudien, die mehrere Jahrzehnte abdecken, mehrere Länder und Gesellschaften miteinander vergleichen und nach wechselseitigen Anleihen, Beeinflussungen und Transfers fragen. Die Teilprojekte sind über sechs erkenntnisleitende Spannungsfelder eng miteinander verzahnt. Darüber hinaus lassen sich sämtliche Teilprojekte in mehreren konstitutiven Zeitabschnitten der Sport-Arenen-Geschichte verorten, die von den Anfängen des modernen Sports im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts bis in das frühe 21. Jahrhundert reichen. Die deutsch-französische Dimension des Vorhabens ist grundlegend und doppelt produktiv: methodologisch, weil ARENES erstmals Traditionen und Potentiale beider Länder in einer zunehmend interdisziplinären Sportforschung gewinnbringend verknüpft; inhaltlich, weil – ausgehend von einem gemeinsamen sportkulturellen Fundament – besonders von Frankreich im frühen 20. Jahrhundert bedeutende Einflüsse auf andere europäische Länder ausgingen und weil der gegenwärtige Globalisierungsschub des Sports dieses transnationale Binom in neuen Kontexten verankern und um neue Konstellationen erweitern muss. Daneben versteht sich ARENES als konsequent interdisziplinäres Projekt. Dabei wird die Einträglichkeit einer Kooperation zwischen den Geschichts- und Literaturwissenschaften nicht nur programmatisch postuliert, sondern erstmals im Rahmen eines DFG-ANR-Projekts in die Praxis umgesetzt. Die Sport-(Arenen-)Thematik eignet sich vorzüglich für ein Verschränken der disziplinären Blickwinkel: zum einen, weil dem modernen Sport selbst schon immer eine ästhetische Dimension innewohnte, zum anderen, weil der Sport ganz wesentlich auch als mediales Phänomen sowie als Ergebnis komplexer, kulturell kodierter kommunikativer Prozesse wahrgenommen wurde und wird. Die deutsch-französische und die disziplinenüberschreitende Zusammenarbeit, die transnationale, deutsch-französische Phänomene in europäische und globale Kontexte einbettende Perspektive, schließlich die Tatsache, dass die Teilprojekte sachlich, zeitlich, räumlich wie auch von den Forschungsdesigns und Leitfragen her wechselseitig aufeinander bezogen sind, machen im Kern den Mehrwert des Gesamtprojekts aus.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Privatdozent Dr. Thomas Bauer; Privatdozentin Dr. Daphné Bolz; Professor Dr. Paul Dietschy; Professor Dr. Alexis Tadié