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Auswertung interauraler Ohrsignal-Zeitdifferenzen hinsichtlich der Lokalisationsdominanz beim auditiven Präzedenzeffekt

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 1998 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5104224
 
Der auditorische System des Menschen ist auch in reflexionsbehafteter Umgebung in der Lage, Schallquellen zu orten und dabei zu vermeiden, daß reflektierte Schalle, die den Hörer wenige Millisekunden nach dem Direktschall erreichen (sog. frühe Rückwürfe), als eigenständige Hörereignisse wahrgenommen werden. Diese Fähigkeit des Hörsystems spiegelt sich im auditiven "Präzedenzeffekt" wieder. Die diesem Effekt zugrundeliegende auditorische Signalverarbeitung bewirkt, daß die Auswertung der Richtungsinformation früher Rückwürfe unterdrückt wird, und daß Rückwürfe und Direktschall zu einem "fusionierten" Hörereignis führen. Der Präzedenzeffekt tritt nach wiederholter Präsentation der gleichen reflexionsbehafteten Signale verstärkt auf. Andererseits wird er durch unerwartete Veränderungen der Rückwürfe wieder zurückgesetzt, d.h. es werden ggf. Echos hörbar. Aufbau und Einbruch des Präzedenzeffektes werden bisher noch nicht im Detail verstanden. Einige psychoakustische und neurophysiologische Befunde deuten auf eine kortikale Steuerung bei der auditorischen Verarbeitung von Rückwürfen hin, aber der zugrundeliegende Mechanismus ist bisher nicht bekannt. Im vorliegenden Projekt werden Aufbau und Einbruch des Präzedenzeffektes genauer untersucht werden. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen dazu beitragen, die auditorische Verarbeitung von Schallen in reflexionsbehafteter Umgebung besser zu verstehen, u.a. um sie modellieren zu können.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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