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Neuronale Mechanismen der akustischen Zeitmustererkennung: Filterstrukturen und -verschaltung bei Grillen mit komplexer Signalstrktur (Teleogryllus)
Antragsteller
Professor Matthias Hennig, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung
Förderung von 1998 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5104440
Die Erkennung akustischer Signale bei Wirbeltieren wie Insekten beruht vor allem auf einer zeitlichen Analyse des Amplitudenmusters und damit auf Filterprozessen im zentralen auditorischen Nervensystem. Bei Grillen zeigen Verhaltensversuche, daß die Rate des periodischen Signals, die Silbenperiode, ein wichtiger Parameter für die Erkennung des arteigenen Gesangs ist, für den im Nervensystem bereits neuronale Korrelate in Form von Bandpassneuronen bekannt sind. Die zellulären Mechanismen dieser Zeitverarbeitung sind aber unklar. Verhaltensversuche an einer Grillenart haben gezeigt, daß die Erkennung der Silbenperiode auch von einer Mindestpausendauer abhängt. Diese Begrenzung des zeitlichen Auflösungsvermögens der Hörbahn soll bei mehreren Grillenarten sowohl im Verhaltensversuch wie durch Ableitung von Interneuronen bestimmt werden, analog zu den Messungen des zeitlichen Auflösungsvermögens bei Wirbeltieren. Der Schwerpunkt des Antrages liegt auf dem Nachweis der zellulären Mechanismen der Filterungsprozesse durch intrazelluläre Ableit- und Färbemethoden. Darüberhinaus soll durch den Vergleich verschiedener Arten auch Einsichten in die evolutiven Veränderungen neuronaler Filterprozesse gewonnen werden. Gerade dieser vergleichende Ansatz kann Einblicke in generellere Prinzipien von Mustererkennungsprozessen geben, die über die spezielle Fragestellung der akustischen Kommunikation bei Grillen hinausreichen.(P)
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme