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Zeitliche Dynamik auditorisch evozierter kortikaler Steady-State-Felder

Antragsteller Dr. Bernhard Roß
Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 1998 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5105170
 
(gekürzt)Die Verarbeitung akustischer Signale durch das Hörsystem gliedert sich in eine hierarchische Struktur entsprechend der Periodenlänge der analysierten Signaleigenschaften. Entsprechend kann eine erste Einteilung in Tonhöhenanalyse und Zeitanalyse vorgenommen werden. Letztere ist insbesondere die Analyse der zeitlichen Schwankungen der Frequenz und Intensität des akustischen Signals. ... Mit den elektrophysiologischen Arbeiten aus der ersten Förderungsperiode wurde gezeigt, daß sich evozierte Magnetfelder und Potentiale, die dem Rhythmus der Amplitudenmodulation folgen, im Freqenzbereich von 10 Hz bis 100 Hz ableiten lassen. Dies wurde zunächst für einfache sinusförmig modulierte Tonsignale demonstriert, es konnte aber auch bestätigt werden, daß es möglich ist, dem Tonsignal gleichzeitig mehrfache Modulationen aufzuprägen und die kortikale Repräsentation jeder einzelnen Modulation nachzuweisen. ... Inzwischen wurde deutlich, daß sich durch mehrfache Amplitudenmodulationen, die sich nur um wenige Hz unterscheiden, Steady-State-Antworten mit dem Modulationsspektrum auslösen und ableiten lassen, auch wenn die Trägerfrequenzen im gleichen Frequenzband liegen. ... Mit der neuen Technik der Mehrfachamplitudenmodulation sollen insbesondere die Interaktionen der gleichzeitig dargebotenen Stimulussignale unterschiedlicher Qualität untersucht werden. Die Erkenntnisse über das gegenseitige Maskierungsverhalten sollen genutzt werden, um ein verbessertes Modell der Verarbeitung amplitudenmodulierter Signale und der entsprechenden Generierung kortikaler Steady-State-Aktivität zu entwickeln. Die unterschiedlichen Modulationsfrequenzen lassen z.B. eine periodische Vorwärtsmaskierung erwarten, die sich in der Zeitstruktur der Steady-State-Antworten nachweisen läßt. ... Die Arbeitsmethodik beruht auf der Ableitung der magnetischen und elektrischen Feldverteilung über dem auditorischen Kortex bei simultaner Stimulation mit mehreren amplitudenmodulierten Tonsignalen. Die reizkorrelierten Anteile des MEG-/EEG-Signals lassen sich durch Berechnungen im Frequenzbereich extrahieren. Die Methoden der MEG-/EEG-Quellenanalyse werden genutzt, um durch räumliche Filterung das Signal-Rausch-Verhältnis entscheidend zu verbessern. (P)
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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