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Einfluss neuronaler Inhibition auf die Kodierung strukturierter akustischer Signale im auditorischen Hirnstamm

Fachliche Zuordnung Biologie des Verhaltens und der Sinne
Förderung Förderung von 1998 bis 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5105362
 
In diesem Vorhaben soll durch Kombination von Einzelzellregistrierungen und mikroiontophoretischer Injektion spezifischer Pharmaka untersucht werden, in welcher Weise GABA und/oder Glycin im anteroventralen Cochleariskern und im medialen Trapezkörperkern eine inhibitorische Wirkung vermittelt. Die Messungen basieren auf der Möglichkeit einer gleichzeitigen und/oder getrennten Auslösung akustisch evozierter, systemischer Exzitation bzw. Inhibition. Durch die neu geschaffene Möglichkeit der simultan-getrennten Registrierung der präsynaptischen und postsynaptischen Entladungsaktivität wird es einerseits möglich sein, die zeitliche Dynamik der neuronalen Exzitation und Inhibition miteinander zu vergleichen und andererseits zwischen den Zeitverläufen glycinerger und GABAerger Inhibition zu unterscheiden. Mit diesem Versuchsansatz lassen sich eine Reihe völlig offener Fragen klären: * Nehmen beide inhibitorischen Transmitter Glycin und GABA gemeinsam Einfluß auf die auditorische Signalverarbeitung im Cochleariskern und im medialen Trapezkörperkern? * Gibt es im Fall einer kooperativen Inhibitionswirkung Unterschiede in der zeitlichen Dynamik des Inhibitionseinflusses? * Gibt es eine frequenzspezifische und/oder intensitätsspezifische Differenzierung zwischen GABAerger und gycinerger Hemmung? * Ist neben der postsynaptischen Hemmung auch eine präsynaptische Hemmkomponente für die Signalverarbeitung von Bedeutung? In allen diesen Experimenten ist die Aussagekraft der Ergebnisse vor allem durch die Tatsache gegeben, daß die Inhibitionswirkung in einem völlig intakten neuronalen System induziert wird, d.h. alle afferenten und efferenten Verbindungen der untersuchten Neurone sind unbeeinträchtigt, und daß die Auslösung der Hemmung zudem durch natürliche sensorische Stimulation erfolgt. Die Experimente liefern Daten, die für eine physiologisch begründete Modellbildung zur Störschall-Unterdrückung und zum Präzendenzeffekt.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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