Fallbasierte Methoden zur Unterstützung der klinischen Therapie in einem Telekonsultationssystem

• Antragsteller: Professor Dr. Lothar Gierl (†)
• Fachliche Zuordnung: Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
• Förderung: Förderung von 1998 bis 2004
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5106170

Die vergangenen Jahre zeigten, daß Infektionskrankheiten weiterhin zu den größten Herausforderungen für das Gesundheitswesen zählen (ca. 30% der dokumentierten Morbidität in Deutschland). Einerseits hat sich die Resistenzentwicklung in den letzten Jahren derart zugespitzt, daß häufig auftretende Problemkeime wie Staphylococcus-epidermidis nur noch auf wenige Antibiotika (Vancomycin) empfindlich reagieren, andererseits steigt mit der Häufigkeit des Einsatzes eines Antibiotikums die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Resistenz. So ist eine Unterstützung, die insbesondere die Resistenzproblematik berücksichitgt, bei der Antibiotikatherapie von besondere Bedeutung. Das bestehende System soll deshalb dahingehend erweitert werden, daß sich entwickelnde Resistenzmechanismen frühzeitig aufgezeigt werden, wodurch eine optimale Möglichkeit gegeben wäre, darauf zu reagieren. Durch die on-line Integration von Resistenzstatistiken und die Visualisierung des Klinikums zur Darstellung der Resistenz in Raum und Zeit (Geomedizinsystem) soll eine Hilfestellung zur kalkulierten Therapie gegeben werden. Die untersuchten Materialien sollen nach ihrer Herkunft (ambulant und stationär, Normal- und Intensivstation) aufgeschlüsselt werden, so daß der Organotropismus ständig aktualisiert und für jede Erregerherkunft richtig kalkuliert und individuell dosiert werden kann.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen