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Digitalisierung als Entsubjektivierung? Zu einer Neubestimmung der Subjektorientierung in der Religionspädagogik

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510649910
 
Das Forschungsprojekt, das zwei Brennpunkte der gegenwärtigen Religionspädagogik in eine Konstellation bringt, aus der heraus ein komplexes Forschungsdesiderat resultiert, soll (gegenüber dem Fokus des Erstantrags hier nun) durch eine Vertiefung und Erweiterung finalisiert werden. Einerseits ringt die Religionspädagogik um eine Neubestimmung der Subjektorientierung angesichts von wachsender Heterogenität, Säkularisierung und Singularisierung. Dazu kommen Einsichten in Subjektivierungsprozesse. Zugleich markieren jedoch die normativen Bestimmungen religionspädagogischer Praktiken, eine Sprachschule der Freiheit und damit eine auf Autonomie ausgerichtete Ordnung zu sein, die Unverzichtbarkeit eines tragfähigen Subjektbegriffs. Andererseits sieht sich die Religionspädagogik massiv durch die Prozesse der Digitalisierung herausgefordert. Auf der einen Seite birgt diese das korrelationsdidaktisch nicht unerhebliche Potential eines Lebensweltbezuges und theologieproduzierender, subjektgeleiteter Praktiken. Auf der anderen Seite sind entsubjektivierende Effekte offensichtlich Aus der Konstellation dieser beiden Forschungsdiskurse resultiert nun das Ziel des Fortsetzungsantrags. Ihm geht es um die Vertiefung, die Erweiterung und schließlich den Abschluss des Projekts, das eine Reformulierung der Subjektorientierung unter den Bedingungen der Digitalisierung in einer bildungstheoretisch begründeten, als Sprachschule der Freiheit begriffenen religionspädagogischen Ordnung beabsichtigt. Dazu soll die vom Antragsteller im religionspädagogischen Diskurs etablierte alteritätstheoretisch begründete und praxeologisch ausgerichtete Denkform der Aufgeklärten Heterogenität als hermeneutischer Horizont dienen. Sie würdigt die Subjekte in ihren Identitätskonstruktionen und Praktiken, und vermag doch zugleich entsubjektivierende wie befreiende, ermächtigende Momente digitaler Kommunikationsprozesse zu analysieren und im Hinblick auf die freiheitstheoretisch grundierte Normativität religiöser Bildung in der Digitalität kritisch wie konstruktiv fortzuschreiben. Es soll (auch in einer im Verlauf der Verschriftlichung unternommenen Vertiefung) ein reflexiver Begriff der Subjektorientierung erarbeitet werden, der die praxeologischen Mechanismen der Digitalisierung ideologiekritisch aufzuklären und pädagogisch wie didaktisch profilieren kann und sich dabei über die eigenen reifizierenden und differenzsetzenden Praktiken aufklärt. Dieser freilich muss sich (in einem Erweiterungsteil) seiner Bewährung in Feldern religiöser Bildung in der Postdigitalität aussetzen und reflexiv aufklären.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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