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Motile Ausbrüche: Eine Situierung von Ebola Resurgences in humanen Motilitäten in Guinea und der Demokratischen Republik Kongo (DRK)

Antragsteller Dr. Sung-Joon Park
Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510760842
 
Das Ziel unseres Forschungsvorhaben ist es einen Motilitätsansatz zu entwickeln, um das Wideraufflammen von Ebola-Ausbrüchen in Guinea und in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) im Jahr 2021 zu untersuchen. Diese erneuten Ausbrüche der Ebola-Krankheit – auf Englisch Ebola resurgences – sind außergewöhnliche Ereignisse in einer außergewöhnlichen Geschichte von verheerenden Krankheitsausbrüchen. Die beiden Resurgences gehen auf die westafrikanische Ebola-Epidemie von 2014 bis 2016 und die zehnte Ebola-Epidemie in der östlichen DRK von 2018 bis 2020 zurück, die beide als die größten Ebola-Epidemien der Geschichte gelten. In der Ebola-Forschung stellt die Entdeckung, dass Ebola-Epidemien nach Monaten und Jahren erneut ausbrechen können, ein neues Paradigma dar. Nach unserem Forschungsvorhaben verdeutlichen Ebola resurgences, dass wir neue analytische Ansätze entwickeln müssen, um neue Forschungsfragen zur Mobilität von Menschen zu generieren, die bei vergangenen Ausbrüchen nicht berücksichtigt wurden, aber in zukünftigen Ausbrüchen unbedingt erforscht werden müssen. Zu diesem Zweck wird unser Projekt einen Motilitätsansatz entwickeln, mit dem wir empirisch und theoretisch untersuchen, wie Ebola resurgences in mobilen Bevölkerungen entstehen. Der Begriff der Motilität erlaubt es die Mobilität von Menschen und Viren als eine Realisierung von Mobilitätskapazitäten, die sozial bestimmt ist, zu untersuchen. Dieser Motilitätsansatz bietet einen soliden und innovativen Ansatz an um ethnologische Forschung zu Mobilität, Sorge, und Verwandtschaft in der Erforschung von Ebola resurgences zu verbinden. Der Motilitätsansatz macht deutlich, dass wir über die Analyse verschiedener Mobilitätsarten (körperliche Bewegung, motorisierte Bewegung, virtuelle Bewegung usw.) hinausgehen müssen, mit denen üblicherweise der Ursprung von Ausbrüchen rekonstruiert und die Ausbreitung eines Ausbruchs vorhergesagt wird. Vielmehr müssen wir erforschen, wie sich Menschen Mobilität im Alltag aneignen (mit dem Körper, Taxis, Internet usw.), um zu verstehen, wie Viren mit Menschen entlang von sozial, historisch und ökologisch bestimmten Pfaden reisen können. Im Besonderen möchte unser Projekt erforschen, wie die Fähigkeit von Menschen mobil zu sein zeigt wie räumlich und zeitlich ausgedehnten Netzwerken der Sorge und Hilfe funktionieren. Davon ausgehend werden wir untersuchen, wie menschliche Mobilitäten, die zu Ebola resurgences führen, in Netzwerken der Sorge und Hilfe situiert sind, die Menschen über Raum und Zeit hinweg verbinden. Mit dieser Forschung möchten wir einen Beitrag zur transdisziplinären Forschung der Ökologien von Ebola resurgences leisten und wissenschaftliche Erkenntnisse generieren, die für zukünftige Ausbrüche relevant sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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