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Vom Standpunkt des Menschen. Ein Forschungsnetzwerk zur klassischen deutschen Anthropologie.

Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510891538
 
Ziel dieses Projekts ist es, eine neue Perspektive auf die klassische deutsche Philosophie zu entwickeln. Wir gehen der Hypothese nach, dass die Philosophie Kants und der nachkantischen Autoren zutiefst von einer anthropologischen Zielsetzung inspiriert ist: diese Autoren entwickeln ihre philosophischen Theorien von einem spezifisch menschlichen Standpunkt aus. Das Netzwerk wird eine Gruppe internationaler Experten zusammenbringen, um gemeinsam den Forschungsbereich der Klassischen Deutschen Anthropologie zu etablieren und aufzeigen, was wir von ihr für aktuelle Debatten über das Menschsein lernen können. Dabei wird das Projekt eine neue Perspektive auf den Gegenstand, die philosophische Methodik und den Textkanon der klassischen deutschen Philosophie eröffnen. Darüber hinaus glauben wir, dass das Projekt nicht nur einen bedeutenden Beitrag zum wissenschaftlichen Diskurs über die klassische deutsche Philosophie leisten kann, sondern auch einen Einfluss auf aktuelle Diskussionen um die anthropologische Frage haben wird. Bisher hat sich die Forschung nur wenig mit den "anthropologischen" Überlegungen der klassischen deutschen Philosophie als Ganzes beschäftigt. Wir gehen davon aus, dass mit Kant ein neuer Ansatz für die Anthropologie entsteht, und dass die Frage nach der menschlichen Natur auch für die nachkantischen philosophischen Entwicklungen eine neue und fruchtbare Perspektive eröffnet. Unsere Untersuchung gliedert sich in drei Teilprojekte: ein Projekt konzentriert sich auf das Verhältnis zwischen anthropologischer Reflexion einerseits und transzendentaler und idealistischer Philosophie andererseits (Autoren: Kant, Jacobi, Herder, Fichte, Schelling, Hegel, Feuerbach, Marx); ein Projekt konzentriert sich auf das Verhältnis zwischen empirischer Anthropologie und transzendentaler/idealistischer Philosophie andererseits (Autoren: Platner, Cuvier, Blumenbach, Bichat, Schelling, Hegel, Kant, Herder); und ein Projekt konzentriert sich auf die ästhetischen Aspekte der klassischen deutschen Anthropologie (Autoren: Winckelmann, Schiller, Herder, Goethe, A. v. Humboldt, Schelling, Hegel). Jedes Teilprojekt befasst sich mit einer Reihe von kantischen und postkantischen Autoren, indem es ihr Werk auf die unserem Projekt zugrunde liegende Gesamtfrage bezieht. Wir werden diese intellektuelle Agenda verfolgen, indem wir eine Gruppe international renommierter Wissenschaftler aus Europa und den USA zusammenbringen, die regelmäßig zu Konferenzen und Close-Reading-Workshops zusammenkommen, und an sich ergänzenden Forschungsprojekten zu einzelnen Persönlichkeiten aus dieser Zeit, sowie an gemeinsamen Publikationen arbeiten werden. Im Rahmen des Projekts werden insgesamt 6 Workshops stattfinden, in deren Rahmen auch 6 öffentliche Vorträge externer Experten vorgesehen sind. Die Ergebnisse dieser gemeinsamen wissenschaftlichen Arbeit werden in einem Sammelband mit Beiträgen aller Kernnetzmitglieder sowie externer Experten veröffentlicht.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich Dr. Johannes-Georg Schülein
 
 

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