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Fiskalpolitik in Modellen mit heterogenen Agenten

Antragsteller Professor Dr. Olaf Posch
Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Statistik und Ökonometrie
Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 510995673
 
Die am häufigsten verwendeten Modelle zur Analyse von fiskalpolitischen Maßnahmen basieren auf repräsentativen Agentenmodellen. Die Finanzkrise 2008 sowie die Auswirkungen der Corona-Krise seit 2020 haben deutlich aufgezeigt, dass nicht alle Haushalte gleichermaßen von aggregierten Schocks betroffen sind. Die Nachteile dieses vereinfachten Ansatzes zur Analyse von staatlichen Interventionen im Rahmen von allgemeinen Gleichgewichtsmodellen betreffen insbesondere die Modellierung gezielter Maßnahmen. Zum einen hängen die Effekte auf die Konsumausgaben von verschiedenen Haushalten stark von ihrer marginalen Konsumneigung sowie ihrem Zugang zu Liquidität ab. Zum anderen gingen, auch verstärkt durch Interventionen der Zentralbanken weltweit, die Vermögensungleichheiten weiter auseinander. Es ist daher wichtig, dass makroökonomische Modelle Verteilungseffekte einbeziehen. Die heterogenen Agentenmodelle können einen Beitrag leisten, die Effekte von Politikmaßnahmen zu quantifizieren und neue Wirkungskanäle aufzuzeigen. In diesem Projekt sollen heterogene Agentenmodelle à la Achdou u.a. (2022) sowie deren numerische Verfahren weiterentwickelt werden, um geeignete Lösungsvorschläge und zielgerichtete Politikempfehlungen ableiten zu können. In diesem erweiterten Modellrahmen sollen im Anschluss die Effekte von fiskalpolitischen Maßnahmen wie eines bedingungslosen Grundeinkommens und einer CO2-Steuer untersucht werden. Hier sollen vor allem untersucht werden, wie sich staatliche Steuern und Transferleistungen auf das Arbeitsangebot, die Einkommensverteilung sowie die Vermögensverteilung auswirken. Zudem sollen umweltpolitische Instrumente untersucht werden, welche Anreize bieten, den CO2-Verbrauch zu reduzieren. Damit kann dieses Projekt einen Beitrag leisten, mögliche klimatische Tipping-Points zu vermeiden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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