Detailseite
Projekt Druckansicht

Evolution des Lassa-Virus innerhalb des Wirtes während der akuten Infektion und Viruspersistenz

Antragstellerin Dr. Sophie Duraffour
Fachliche Zuordnung Virologie
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511260616
 
Jedes Jahr infizieren sich Hunderttausende Menschen mit dem Lassa-Virus (LASV). Es ist in Westafrika endemisch, wobei Nigeria das am stärksten betroffene Land ist. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in erster Linie durch den Kontakt mit infizierten Nagetieren der Spezies Mastomys natalensis. Etwa 80% der Infektionen verlaufen asymptomatisch. Ein geringer Teil der LASV-Infektionen führt zu einer akuten hämorrhagischen Viruserkrankung, dem Lassa-Fieber, mit einer Fallsterblichkeit von 20%. Es gibt weder wirksame Therapien noch Impfstoffe. Über Pathogenesefaktoren ist wenig bekannt. Nach überstandener akuter Erkrankung persistiert das Virus in verschiedenen Körperflüssigkeiten. Wir gehen von der Hypothese aus, dass Veränderungen im Virusgenom im Verlauf der Infektion eine Rolle in der Pathophysiologie der akuten Erkrankung und der Viruspersistenz spielen, ein Aspekt, der bisher nicht erforscht ist. Daher wollen wir in diesem Projekt die virale Evolution innerhalb des Wirts aufklären und eine mögliche Rolle für den Krankheitsverlauf und die Persistenz prüfen. Dazu werden wir eine einzigartige Sammlung von Patientenproben aus zwei Längsschnittstudien in Nigeria nutzen, in denen Lassa-Fieber-Patienten sowohl während des Krankenhausaufenthalts als auch Monate bis Jahre nach der Entlassung beobachtet wurden. In der letztgenannten Studie wurde eine erhebliche Viruspersistenz festgestellt, insbesondere in Spermaproben. Wir werden experimentelle Protokolle für eine sensitive und detaillierte Beschreibung viraler Sequenzen in allen Probentypen entwickeln. Diese Protokolle werden anschließend zum Deep-Sequencing des Virus zu verschiedenen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf eingesetzt; sowohl bei Patienten, die an der Krankheit verstarben als auch bei Überlebenden, bei denen das Virus in unterschiedlichem Maße persistierte. Anhand dieser Daten wollen wir die Dynamik der genetischen Diversität von LASV in verschiedenen Körperflüssigkeiten rekonstruieren und mit Faktoren der akuten Erkrankung bzw. Persistenz in Beziehung setzen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Nigeria
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung