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Unbekannte Briefe aus Schuberts Freundeskreis

Antragsteller Professor Dr. Walther Dürr (†)
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 1998 bis 2004
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5112633
 
Da Briefe von und an Schubert selbst nur spärlich überliefert sind, zusätzliche Dokumente zahlreiche Lücken lassen und die späteren Erinnerungen an den Komponisten oft nur mit Vorbehalten glaubwürdig erscheinen, ist man auf Dokumente aus seinem Freundeskreis angewiesen, will man Lücken in seiner Biographie füllen oder die Erinnerungen seiner Freunde überprüfen. Forschungsergebnisse der letzten zehn Jahre - in denen man auf diesen Quellenbestand zunehmend aufmerksam geworden ist - zeigen, daß Schuberts (vor allem literarische) Ästhetik, aber auch seine religiösen und politischen Überzeugungen von seinen Freunden geprägt waren, daß zudem in den Zirkeln, denen er angehörte, nicht er selbst das Zentrum bildete. Es wurde eine Fülle von Briefen entdeckt, fast alle an seinen engen Freund Franz von Schober gerichtet, die reich sind an philosophischen, politischen und kunstästhetischen Äußerungen (Moritz von Schwind!). Eine umfassende Edition dieser Briefe ist daher ein Desideratum der Schubert-Forschung. Sie würde die von Otto Erich Deutsch edierten "Dokumente" ergänzen, die sich auf Texte mit unmittelbarem Schubert-Bezug beschränken (Texte von ihm, an ihn oder über ihn). Sie würde sich überdies nicht nur an die Schubert-Forschung wenden, sondern ebenso sehr an die Literaturwissenschaft (der Schubertsche Freundeskreis scheint für die bisher wenig beachtete Rezeption der deutschen literarischen Frühromantik in Wien entscheidend gewesen zu sein). Einem breiteren, an Schubert interessierten Leserkreis endlich würden - vielleicht überraschende - Einblicke in die Biographien einiger Mitglieder des Kreises gegeben, die ihr bisher oft nur dem Namen nach bekannt sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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