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Bau der Verkehrsarchitektur in Westafrika. Eine multiskalare Geschichte von Materialitäten, Territorien und Bauleuten

Antragstellerin Dr. Monika Motylinska
Fachliche Zuordnung Architektur, Bau- und Konstruktionsgeschichte, Bauforschung, Ressourcenökonomie im Bauwesen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511557347
 
Das vorgeschlagene Projekt folgt den Genealogien, Materialisierungen und Hinterlassenschaften verschiedener Formen von Verkehrsarchitektur, hauptsächlich aus den 1950er bis 1980er Jahren, um zu untersuchen, wie Vorstellungen und Planungen von Infrastrukturprojekten in Verkehrsarchitektur umgewandelt wurden, d.h. wie sich Verkehrsarchitektur in Westafrika über verschiedene Maßstäbe hinweg, vom Lokalen und Ortsspezifischen bis hin zum Territorialen, tatsächlich materialisierte und wer dabei das Sagen hatte. Um verbreitete Annahmen von historischen und aktuellen "Abbrüchen" und "Ruinen" zu verkomplizieren, konzentrieren wir uns auf den südwestlichen, vermeintlich am wenigsten zugänglichen Teil der Großregion (konkret: Liberia und Côte d'Ivoire). Die zentrale Frage nach der Materialisierung der Verkehrsarchitektur eröffnet eine multiskalare Untersuchung von Baumaterialien und Technologien, aber auch von Akteuren und Netzwerken, die an der Planung sowie an der Umsetzung und Instandhaltung dieser Projekte beteiligt waren. Wir konzentrieren uns auf ein breites Spektrum von Bauten, wobei wir gebaute (und ungebaute) Straßen, Brücken, Häfen, Flughäfen und Eisenbahnlinien als komplexe Werke der Architektur und des Ingenieurwesens betrachten. Von einer umfassenden multiskalaren Kartierung der Projekte erwarten wir die Offenlegung der Genealogien, Modalitäten der tatsächlichen Konstruktion und Hinterlassenschaften sowohl von spektakulären Bauten als auch von alltäglicheren Projekten und den damit verbundenen Gebäuden. Die Analyse solch langer Lebenswege, einschließlich der vielfältigen Nachleben dieser Projekte, erfordert nicht nur eine umfangreiche Dokumentation, u.a. durch Archivrecherchen, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem materiellen und immateriellen Erbe der Verkehrsarchitektur, indem wir uns fragen, wessen Vermächtnisse wir hier betrachten. Dieses Forschungsprojekt zielt also nicht nur auf ein besseres Verständnis der technischen Aspekte des Straßen-, Eisenbahn-, Wasser- und Flughafenbaus und ihrer Schnittpunkte ab, sondern versucht auch, eine Vielzahl ökologischer, politischer, kultureller und gesellschaftlicher Fragen durch das Prisma der Materialität der Verkehrsarchitektur zu behandeln und zu historisieren. Aus disziplinärer Sicht ist es unser Ziel, die Architekturgeschichte zu erweitern, indem wir zu wenig untersuchte und übersehene Typologien, Akteure und Regionen einbeziehen und dabei sowohl mit gängigen als auch mit innovativeren Methoden der Untersuchung der gebauten Umwelt arbeiten. Unser vorgeschlagener Ansatz wird im Dialog mit der Verkehrsgeschichte, der Wissenschafts- und Technologieforschung (STS) oder der Anthropologie der Infrastruktur verfolgt. Dabei stützen wir uns weitgehend auf einen methodischen Rahmen, der von verschiedenen Möglichkeiten der maßstabsübergreifenden Kartierung geprägt ist und Wissenschaftler:innen aus dem "Norden" und dem "Süden" zusammenbringt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Côte d'Ivoire
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner Professorin Dr. Timpoko-Helène Kienon-Kabore; Professor Dr.-Ing. Johan Lagae
 
 

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