Entwicklung und Pilotierung eines modularen Evaluationsinstruments für Bürger:innen- und Patient:innenbeteiligung in der Versorgungsforschung: eine mixed-methods Studie

• Antragstellerin: Privatdozentin Dr. Anna Levke Brütt
• Fachliche Zuordnung: Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
• Förderung: Förderung seit 2023
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511611780

Patient:innenbeteiligung in der Versorgungsforschung ist ein sich international und seit kurzem auch in Deutschland rasch entwickelndes Forschungsfeld. Da Forschungsförderer und wissenschaftliche Zeitschriften die Beteiligung von Patient:innen zunehmend fordern, wird auch die Umsetzung forciert. Allerdings gibt es bisher nur schwache Evidenz zu den Ergebnissen und Wirkungen der Patient:innenbeteiligung, die hauptsächlich auf narrativen Studien beruht. Daher ist es dringend notwendig, die Patient:innenbeteiligung zu evaluieren, um mehr darüber zu erfahren, welche Beteiligungsformen am besten funktionieren, in welchen Kontexten und mit welchen Auswirkungen. Um die wissenschaftlich fundierte Evaluation von Patient:innenbeteiligung zu ermöglichen, soll in diesem Projekt 1. ein Evaluationskonzept erstellt, 2. ein modulares Evaluationsinstrument entwickelt und 3. ein modulares Evaluationsinstrument pilotiert werden. Die Mixed-Method-Studie umfasst drei Phasen. In einer ersten Phase werden sinnvolle und erfolgreiche Aspekte von Patient:innenbeteiligung in einer webbasierten Umfrage sowie ergänzenden Fokusgruppeninterviews mit Wissenschaftler:innen aus dem Bereich der Versorgungsforschung und Patient:innen untersucht. Die Ergebnisse werden anschließend in einem Co-Design-Workshop diskutiert, in dem sich Wissenschaftler:innen, Patient:innen und weitere Stakeholder in der Versorgungsforschung auf ein Evaluationskonzept auf Basis eines LOGIC-Modells einigen. In der zweiten Phase werden Items der international verfügbaren Evaluationsinstrumente dem konsentierten Evaluationskonzept deduktiv zugeordnet. Basierend auf den Fokusgruppen aus Phase 1 werden weitere Items entwickelt. Zusätzlich werden kognitive Pretests und qualitative Reviews mit Wissenschaftler:innen und Patient:innen durchgeführt, um den Itempool zu schärfen und Items für das Evaluationsinstrument festzulegen. In der dritten Phase wird das modulare Evaluationsinstrument mit Modulen für Wissenschaftler:innen und Patient:innen in einer webbasierten Befragung pilotiert. Die Erkenntnisse aus diesem Projekt ermöglichen es, zum internationalen Forschungsfeld der Patient:innenbeteiligung aufzuschließen und relevante Forschungslücken zu adressieren. Darüber hinaus geben das Evaluationskonzept und die Operationalisierung in einem modularen Evaluationsinstrument praktische Anleitungen für die Evaluation von Patient:innenbeteiligung in der Versorgungsforschung in Deutschland.

• DFG-Verfahren: Sachbeihilfen
• Internationaler Bezug: Großbritannien, Kanada
• Kooperationspartnerinnen: Professorin Dr. Julia Abelson; Professorin Dr. Julia Jones; Professorin Dr. Sophie Staniszewska