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Förderung von Maßnahmen zur Bewältigung der großen Herausforderungen der Ozeane durch Erforschung der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der europäischen Syngnathiden
Antragstellerin
Professorin Dr. Olivia Roth
Fachliche Zuordnung
Ökologie und Biodiversität der Pflanzen und Ökosysteme
Evolution, Anthropologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Evolution, Anthropologie
Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511797077
Syngnathiden (Seepferdchen, Seenadeln, Nadelpferdchen und Fetzenfische) gehören zu der Familie der Knochenfische mit der einzigartigen Evolution männlicher Schwangerschaft. In europäischen Gewässern gibt es etwa 18 Syngnathiden-Arten, von denen 55 % als Data Deficient eingestuft sind und 83 % einen unbekannten Populationsstatus aufweisen. Dies verdeutlicht die Wissenslücke über den Zustand unserer Küstenökosysteme, die unsere Fähigkeit, Störungen zu erkennen, umzukehren oder zu vermeiden, einschränkt. Mit EUROSYNG werden wir die europäischen Staaten unterstützen, die Anforderungen der IUCN-Resolution WCC-2020-Res-095 zu erfüllen, indem wir den Status der Syngnathiden-Populationen in Europa evaluieren. Wir werden einen chronologischen Überblick über die Verbreitung von Syngnathiden (in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) bieten, den aktuellen Zustand der Populationen und ihre Vernetzung messen und dabei sowohl traditionelle (z. B. Museumsdaten, Volkszählungen) als auch moderne Methoden (z. B. Genomik) einsetzen. Die Populations-Genomik (mit Genom-Re-Sequenzierungen von etwa 5000 Individuen) wird entscheidende Einblicke in den Gesundheitszustand, die Konnektivität und das Migrationspotenzial der europäischen Syngnathiden-Populationen liefern. Diese Daten werden einen kritischen Blick auf bestehende Meeresschutzgebiete ermöglichen und die Einrichtung neuer Schutzgebiete unterstützen, die zur Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels beitragen. Die Arbeit mit Syngnathiden als Flaggschiff-Arten profitiert von der emotionalen Verbindung der Öffentlichkeit zu diesen eindrücklichen Lebewesen. Dies schärft das Bewusstsein für lokale und globale Naturschutzthemen, insbesondere für die vorhersehbaren Auswirkungen des Klimawandels und für Citizen Science Projekte. Darüber hinaus werden wir neue Instrumente zur Förderung der blauen Wirtschaft, einschließlich des Naturtourismus, entwickeln und dazu beitragen, die unausweichlichen Interaktionen zwischen Syngnathiden, Naturliebhabern und Fischern zu vermitteln. Unsere Daten werden zu transparenten Entscheidungsprozessen beitragen, die zu einer fortschrittlichen Gesetzgebung führen, die die Interessen der Menschen und der Syngnathiden-Populationen berücksichtigt. EUROSYNG vereint Syngnathiden-Spezialisten mit komplementärem Fachwissen aus 7 europäischen Ländern (die insgesamt 10 Länder beproben werden) sowie eine Vielzahl von Partnerinteressengruppen. Dieser Antrag zielt darauf ab, Instrumente bereitzustellen, die nicht nur für die untersuchten Länder, sondern auch für die IUCN (globale rote Listen) und die EU nützlich sein werden, da wir das erste detaillierte Bild des Gesundheitszustands der Syngnathiden-Populationen erstellen werden. Durch die Kombination von Verbreitungsdaten aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft werden wir die EU dabei unterstützen, ihre Ziele besser zu erreichen, indem wir Gebiete aufzeigen, die angesichts der aktuellen Klimawandelszenarien geschützt werden sollten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich, Griechenland, Italien, Portugal, Schweden, Spanien
Partnerorganisation
Agence Nationale de la Recherche / The French National Research Agency; Agencia Estatal de Investigación; Fundação para a Ciência e a Tecnologia (FCT); General Secretariat for Research and Innovation (GSRI); Ministero dell'Università e della Ricerca (MUR); The Swedish Research Council for Environment, Agricultural Sciences and Spatial Planning (FORMAS)
Kooperationspartnerinnen / Kooperationspartner
Jose J. Castro-Hernandez, Ph.D.; Gisela Dionisio, Ph.D.; Professor Dr. Eric Feunteun; Dr. Emanuel Goncalves; Michele Gristina, Ph.D.; Vasilis Mentogiannis; Professor Dr. Nuno Monteiro; Professor Dr. Cataldo Pierri; Professorin Dr. Gunilla Rosenqvist