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UroAgeMAP - Identifizierung zellulärer und molekularer Determinanten des urothelialen-zu-mesenchymalen Crosstalk bei älteren Patienten

Fachliche Zuordnung Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511931150
 
Infektionen und Krebsentstehung sind Kennzeichen des Alterns. Harnwegsinfektionen und Urothelkarzinome stellen für ältere Menschen ein enormes Gesundheitsproblem dar. Die Prävalenz von Harnwegsinfektionen nimmt mit dem Alter zu und ist bei Frauen über 65 Jahren etwa doppelt so hoch wie in der allgemeinen weiblichen Bevölkerung. Fast die Hälfte der betroffenen älteren Patienten leidet unter wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, die zu wiederholten Krankenhausaufenthalten und einer enormen sozioökonomischen Belastung führen. Gegenwärtig stellt die Antibiotikabehandlung den "Goldstandard" der Therapie dar, während personalisierte Ansätze, die auf die Regenerationsfähigkeit des Urothels abzielen, fehlen. Die Häufigkeit von Blasenkrebs korreliert bei beiden Geschlechtern mit zunehmendem Alter. Das Urothelkarzinom, das zweithäufigste urologische Malignom, ist für 5 % aller krebsbedingten Todesfälle in den USA verantwortlich. Es wurden mehrere altersbedingte Pathomechanismen für die Krebsentstehung in Urothelzellen diskutiert, darunter die Erschöpfung der Stammzellen und die genomische Instabilität. Insbesondere die Dynamik der Plastizität von Urothelzellen und die Rolle des tumorunterstützenden Stromas wurden als wichtige Determinanten der lokalen Tumormikroumgebung untersucht. Während Risikogenotypen, z. B. ein TLR4-Polymorphismus, im Zusammenhang mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen und Nitrosaminexposition für die Entwicklung von Urothelkarzinom identifiziert wurden, fehlt es derzeit an einem detaillierten Verständnis der molekularen Veränderungen, die mit der Alterung der Urothelzellnische einhergehen. Daher besteht ein dringender medizinischer Bedarf, die molekularen Veränderungen der Urothelzellnische bei der Alterung mithilfe modernster Technologien besser zu verstehen, um die Entwicklung neuer Diagnostika und gezielter Therapeutika zu ermöglichen. UroAgeMAP nutzt eine Reihe von Experimenten, bei denen modernste räumliche Transkriptomik-Technologien zum Einsatz kommen, um die molekulare Heterogenität des urothelialen und mesenchymalen Crosstalks im Zusammenhang mit der Alterung beim Menschen zu entschlüsseln.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Mitverantwortlich Professor Dr. Christoph Kuppe
 
 

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