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Fossile Polychäten: Evolution und Paläogeography im früheren Paläozoikum.
Antragsteller
Dr. Peter Königshof
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511973862
Die Polychäten sind eine der häufigsten Formen der wirbellosen Fauna in heutigen Ozeanen. Der Ursprung dieser Gruppe reicht zurück bis in das Kambrium und die Häufigkeit und Diversität stieg stetig seit dem Ordovizium. Trotz dieser Tatsache sind geographische und stratigraphische Untersuchungen dieser Gruppe eher limitiert. Um diese Lücke zu schließen, sollen fossile Polychäten von unterschiedlichen Paläokontinenten – Gondwana (Prager Becken, Iran, Argentinische Präkordilleren), Avalonia (Eifel Mulden), sowie Baltika (Estland) – untersucht werden. Innerhalb dieses Projektes werden die taxonomischen Analysen mit sedimentologischen und mikrofaziellen Daten verglichen. Der Fokus liegt auf sedimentologischen Abfolgen vom Ordovizium bis Devon, insbesondere dort wo wesentliche Umweltänderungen zu verzeichnen sind, wie zum Beispiel bei Aussterbeereignissen. Ein besseres Verstehen von Aussterbeereignissen in der Erdgeschichte ermöglicht Einblicke in evolutive Veränderungen als auch Umweltveränderungen, eines der Hautthemen der heutigen Zeit. Dieser Ansatz wird dazu beitragen, Strategien von fossilen Polychäten während ökologischer Veränderungen über längere Zeiträume zu erklären und darüber hinaus ihre Faziesabhängigkeit zu testen. Das wesentliche Ziel besteht darin, auf der Grundlage von taxonomischen Analysen ordovizische bis devonische Polychäten-Lebensgemeinschaften aus unterschiedlichen paläogeographischen Regionen zu untersuchen. Die Untersuchungen werden kombiniert mit sedimentologischen, geochemischen (Isotopengeochemie) und mikrofaziellen Analysen und werden sich insbesondere mit speziellen stratigraphischen Niveaus beschäftigen, die grundlegende Umweltveränderungen (wie zum Beispiel Aussterbeereignisse) aufweisen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Tschechische Republik
Kooperationspartnerin
Dr. Petra Tonarova