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Perioperative immunologische und Biomarkerprofile zur Vorhersage geriatrischer uroonkologischer Patienten mit einem hohen Risiko für eine postoperative funktionelle Verschlechterung
Antragsteller
Dr. Christian Fiebig
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung von 2022 bis 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 511980364
Stand der Forschung Geriatrische Tumorpatienten besitzen ein hohes Risiko für eine anhaltende körperliche und geistige Einschränkung nach einer operativen Therapie. Die Schwere der Einschränkungen hängt unter anderem von der Resilienz der Patienten ab. Diese beschreibt die Fähigkeit des Körpers sich von den Auswirkungen eines Stressors (z.B. einer Operation) zu erholen. Ein in Erlangen etabliertes geriatrisches Assessment mittels standardisierter Fragebögen (Erlangen Index/EI) erlaubt es vor einer urologischen Tumoroperation Patienten mit einem hohen Risiko für langfristige Einschränkungen (Activity of Daily Living - ADL) zu identifizieren. Bisher unklar sind dabei jedoch die ursächlichen Faktoren auf molekularer Ebene, welche mit einem guten bzw. schlechten Outcome assoziiert sind. Ebenso fehlen für den klinischen Alltag laborchemische Biomarker, welche mit dem postoperativen Outcome korrelieren. In der Literatur sind bereits Korrelationen des Immunsystems und Seneszenz-assoziierter Biomarker mit dem funktionellen Outcome nach Tumoroperationen beschrieben. Ziele Wir nehmen an, dass die funktionelle Verschlechterung von Patienten nach Tumoroperationen stark mit der Resilienz der Tumorpatienten im Verlauf der Behandlung korreliert. Unser Ziel ist, immunologische Profile und Biomarkerprofile zu untersuchen, um einen tieferen Einblick in die immunologischen und molekularen Prozesse, welche mit Resilienz assoziiert sind, zu erhalten. Unsere Hypothesen sind folgende: 1.Veränderungen im immunologischen Profil korrelieren mit der ADL und funktioneller Verschlechterung. 2.Veränderungen im Profil von Serumproteinen, Seneszenz-assoziierter RNAs in peripheren mononukleären Blutzellen und Plasma miRNAs korrelieren mit der ADL und der funktionellen Verschlechterung 3.Beide Profile erlauben eine Vorhersage der ADL und der funktionellen Verschlechterung von uroonkologischen Patienten nach Tumoroperationen. Arbeitsprogramm Eingeschlossen werden geriatrische uroonkologische Patienten, welche sich einer Zystektomie oder Nephrektomie unterziehen. Es erfolgt eine gezielte Rekrutierung von Patienten mit hohem EI (≥ 4) bzw. niedrigem EI (<4). Präoperativ erfolgt die Erfassung der funktionellen Kapazität (Barthel-Index) sowie eine Blutentnahme zur Bestimmung des immunologischen Profils und von Biomarkern. Postoperativ werden die Patienten für 6 Monate beobachtet, an vier definierten Zeitpunkten erfolgt die Erfassung der funktionellen Kapazität sowie eine Blutentnahme zur Erfassung des immunologischen Profils und der Biomarker. Primäre Endpunkte sind die funktionelle Verschlechterung und die Mortalität. Durch ein perioperatives immunologisches Profil und den kinetischen Verlauf potenzieller Biomarker lassen sich möglicherweise Faktoren und Mechanismen finden, welche mit der Resilienz assoziiert sind. Hierdurch könnten in Zukunft zielgerichtete Therapien angeboten werden, welche die Lebensqualität und das Überleben von Patienten nach Operationen verbessern können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen