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Einfluß des Strömungssystems auf die känozoische Sedimentation im Gebiet des Agulhas Rückens, Südost-Atlantik
Antragstellerin
Dr. Gabriele Uenzelmann-Neben
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 1998 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5123000
Der Agulhas Fracture Zone Rücken, der im südöstlichen Südatlantik die Grenze zwischen Agulhas Becken und Kapbecken bildet, ist Zeuge der komplexen frühen Öffnungsgeschichte des Südatlantiks. Seine tektonische Entwicklung spielt auch paläozeanographisch eine bedeutende Rolle, da der Rücken den Austausch von Tiefen- und Bodenwassermassen zwischen südlichen hohen und mittleren Breiten und die Lage der ozeanographischen Fronten im östlichen Südatlantik beeinflußt. Die Ursachen für die Entstehung des Agulhas Rückens, der eine langgestreckte bis auf ca. 2000 m Wassertiefe aufsteigende Struktur an der Agulhas Fracture Zone südwestlich des Kaps der Guten Hoffnung dar- stellt, sind noch weitgehend ungeklärt. Richtungsänderungen der afrikanischen und südamerikanischen Plattenbewegung mit einhergehendem Versatz der Spreading Achse um ca. 1400 km vor ca. 65 my und Kompression an der Agulhas Transform oder Auf- stieg von Serpentiniten an der Fracture Zone oder Aufstieg von Vulkaniten durch Öffnung der Fracture Zone und Bildung eines Hot Spots werden als mögliche Ursachen diskutiert.Um die Entwicklungsgeschichte des Agulhas Rückens und seiner Sedimente zu erfassen, wurden während ODP Leg 177 drei Bohrungen (Sites 1088, 1089 und 1090) im Bereich des Agulhas Rückens abgeteuft, die mitteleozäne bis quartäre Abfolgen enthalten. Die Verknüpfung der Bohrergebnisse mit hochauflösenden reflexionsseismischen Profilen ermöglicht nun eine umfassende seismostratigraphische Interpretation, die Rückschlüsse auf die Entwicklung und Ursprung des Agulhas Rückens sowie auf die Sedimentationsgeschichte und Änderung des Stromsystems in diesem Gebiet erlaubt.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
Beteiligte Personen
Dr. Rainer Gersonde; Professor Dr. Heinrich Miller