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Ecdysteroide bei postmenopausalen Frauen: Gesundheitsförderung und Metabolismus

Fachliche Zuordnung Ernährungswissenschaften
Lebensmittelchemie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512576039
 
Ecdysteroide sind polare Polyhydroxy-Steroide, die in diversen Pflanzen wie zum Beispiel Spinat vorkommen. Das wichtigste Ecdysteroid in Spinat ist Ecdysteron. In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass Ecdysteron den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel beeinflusst und die Proteinbiosynthese steigert. Eigene Untersuchungen zeigten, dass Ecdysteron an den Estrogenrezeptor beta (ERbeta) bindet und dies ein Mechanismus zu Aktivierung der genannten Stoffwechselwege ist. Zudem konnten wir in einer Interventionsstudie leistungssteigernde und anabole Effekte auch im Menschen nachweisen und analytische Methoden zum Nachweis in Serum und Urin entwickeln und den Metabolismus von Ecdysteron zu untersuchen. Basierend auf diesen Forschungsaktivitäten wurde die Substanz von der Welt Anti-Doping Agentur (WADA) als leistungssteigernd eingestuft und seit 2020 auf die Beobachtungsliste potentiell missbrauchter Substanzen im Sport gesetzt. Auch für Frauen nach der Menopause, spielt der Erhalt der Muskelmasse sowie der körperlichen Leistungsfähigkeit eine entscheidende Rolle. Durch das Absinken der Estrogenspiegel sinkt die Aktivität des Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsels. Es kommt zu einem Verlust von Muskelmasse und Knochendichte. Als Resultat steigt das Risiko für Erkrankungen des Herzkreislaufsystems, Adipositas, Sarkopenie, Osteoporose und Diabetes Typ 2. Im Rahmen des beantragten Forschungsprojektes sollen folgende wissenschaftlichen Fragen adressiert werden:• Wie beeinflusst eine Verabreichung von Ecdysteron in Kombination mit Training den Energiemetabolismus, das kardiovaskulare und metabolische Risiko sowie die Leistungsfähigkeit und Körperzusammensetzung von postmenopausalen Frauen?• Wie ist die anabole Potenz von Ecdysteron-Metaboliten und anderen Ecdysteroiden? • Über welche molekularen Mechanismen wirken diese Metaboliten und anderen Ecdysteroide? • Wird das Exkretionsprofil von endogenen Steroiden durch die Verabreichung von Ecdysteron in postmenopausalen Frauen beeinflusst?• Wie wird Ecdysteron eliminiert und gibt es geschlechts- und altersbedingte Unterschiede? • Wie erfolgt die 14-Desoxygenierung von Ecdysteron nach oraler Gabe?• Kann auch eine ecdysteronreiche Diät ausreichende Mengen an Ecdysteroiden enthalten, um Trainingseffekte zu unterstützen?• Gibt es Unterschiede in der Bioverfügbarkeit von Ecdysteron in Abhängigkeit von der Nahrungsquelle?Zur Beantwortung der Frage soll in einer vierarmigen, doppelblinden Studie im Crossover Design über einen Zeitraum von drei Monaten die Wirkungen einer chronischen Ecdysteron Supplementierung in Kombination mit Training bei postmenopausalen Frauen untersucht werden. Flankierend erfolgen Ausscheidungsversuche im Menschen und Studien in Zellkulturmodellen. Die Ergebnisse dieser Studien werden einen Beitrag leisten um eine Nutzen-Risiko-Abwägung bezüglich der Einnahmen von Ecdysteroiden als Therapiekonzept für postmenopausale Frauen durchführen zu können.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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