Detailseite
Projekt Druckansicht

Das Cube und das Disk Modell für Best-Worst Paradigma und Status-quo Optionen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512607743
 
Prozesse zu modellieren, die (menschlichen) Entscheidungen zugrunde liegen, ist ein hochaktuelles Thema in der Psychologie und darüber hinaus. Die meisten Ansätze dazu sind statischer Natur, aber die Forschung zeigt in zunehmendem Maße, dass dynamische Entscheidungsmodelle dazu beitragen, den Entscheidungsprozess besser zu verstehen. Ein wichtiger Ansatz nimmt an, dass in Entscheidungssituationen Information über die Zeit akkumuliert wird bis ein Entscheidungskriterium (Schwelle) erreicht ist und dann eine Entscheidung für die entsprechende Option getroffen wird. Diese Modelle werden häufig sequential sampling Modelle genannt und als stochastische Prozesse modelliert. In der Psychologie werden sie vielfältig eingesetzt, hauptsächlich wenn es um die Modellierung binärer Entscheidungsaufgaben mit einer richtigen und einer falschen Antwort geht. Der Ansatz wurde auf Präferenzentscheidungen erweitert, und in neuerer Zeit auf Entscheidungssituationen mit drei Alternativen angewendet, vornehmlich um sogenannte Kontexteffekte (Attraction, Similarity, Compromise) zu erklären. Mallahi-Karai und Diederich (2019, 2021) haben zwei Entscheidungsmodelle entwickelt, die auf allgemeine Situationen mit einer beliebigen Anzahl von Alternativen anwendbar sind. Sie basieren auf Wiener-Prozessen in einem höherdimensionalen Raum. Das sogenannte Cube Model wurde für Entscheidungen zwischen einer endlichen Anzahl von Alternativen entworfen; das Disk Model ist eine Modifikation des Cube Models, das drei Alternativen betrachtet, wovon eine Option eine spezielle Stellung hat: die Status-quo Alternative, wenn die Person die Alternative, die sie bereits hat, behält und die anderen Optionen ablehnt.In diesem Projekt wollen wir (1) beide Modelle erweitern und so modifizieren, dass sie auf sogenannte Best-Worst Wahlsituation anwendbar sind. Best-Worst bedeutet, dass, wenn eine Person drei oder mehr Alternativen zur Auswahl hat, sie sowohl die beste als auch die schlechteste Option angeben soll. Zudem sollen beide Modelle auch auf Wahlsituationen mit einer Status-quo Option anwendbar werden. (2) Die Modelle sollen empirisch getestet werden und (3) sollen beide Modelle theoretisch und empirisch mit dem kürzlich entwickelten parallel Linear Ballistic Accumulator Modell und dem 2N-ary Choice Tree Modell verglichen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung