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Klonierung und Charakterisierung des Gens für Hypertonie und Brachydaktylie auf dem kurzen Arm von Chromosom 12
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Sylvia Bähring
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 1998 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5128076
Das Bilginturan Syndrom (OMIM 112410), eine autosomal-dominant vererbte Form der Hypertonie und Brachydaktylie Typ E, wurde durch uns in einer großen türkischen Familie auf den kurzen Arm des Chromosoms 12 kartiert. Anhand weiterer Familien mit dem gleichen Syndrom konnte der Genort genauer definiert werden. Die uns interessierende Region wurde vollständig durch ein YAC-Contig und partiell durch mehrere PAC-/BACContigs abgedeckt. Eine Reihe von positionellen Kandidatengenen, die im funktionellen Zusammenhang zum Phänotyp stehen könnten, wurden durch Mutationsanalysen als Ursache ausgeschlossen. Gegenwärtig wird ein Gen, das in der Embryonalentwicklung bei der Differenzierung von Knorpelzellen eine wichtige Rolle spielt, hinsichtlich seiner Beteiligung bei der Ausprägung des Phänotyps untersucht. Chromosomale Aberrationen können für die Identifizierung von Genen von großem Nutzen sein. Der distale Bruchpunkt der de novo-Deletion (12)(pll.21p12.2) des japanischen Patienten mit Brachydaktylie Typ E wurde physikalisch auf einen PAC-Klon kartiert. Mit Hilfe der Klonsequenz wird der Bruchpunkt derzeit genauer verifiziert. Ebenfalls wurde eine Familie mit einer balancierten Translokation t(12;8)(pll.2;q13), einhergehend mit Brachydaktylie Typ E, rekrutiert. Der Bruchpunkt auf Chromosom 12, der nicht in der kritischen Region liegt, wurde auf einem PAC lokalisiert. Die Identifizierung eines durch den Bruchpunkt zerstörten Gens könnte durch Homologieschluß zur Identifizierung des relevanten Gens für Brachydaktylie Typ E im kosegregierenden Segment führen. Durch Rekrutierung zusätzlicher Familien, der Schließung des PAC-/ BAC-Contigs, der Untersuchung weiterer Kandidatengene und der positionellen Klonierung neuer Gene soll die molekulare Ursache und der funktionelle Zusammenhang zum Bilginturan Syndrom aufgezeigt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Friedrich C. Luft