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Die Sprachen der Duun-Gruppe (sog. "Samogo"-Sprachen, Mali und Burkina Faso), ein Beitrag zur Erforschung des Nordwestzweiges des Mande

Fachliche Zuordnung Ethnologie und Europäische Ethnologie
Förderung Förderung von 1998 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5129796
 
Im vorliegend beantragten Folgeprojekt soll die Analyse und Dokumentation der "Samogo"-Sprachen mit der Duun-Gruppe (Duun, Dzuun/Gban, Banka und Kpeen umfassend) und unter Einbeziehung des Sembla fortgesetzt werden. Aus organisatorischen Gründen erfolgte dabei in der noch laufenden Bewilligungsphase eine Konzentration auf die in Mali gesprochenen Sprachen Duun und Banka. Im Fortsetzungsprojekt sollen nun entsprechend das Dzuun und das Kpeen sowie das Sembla in Burkina Faso untersucht werden. Dabei hat sich bereits in der ersten Phase ergeben, daß, über die monographische Repräsentation hinaus, die hier untersuchten bzw. zu untersuchenden Sprachen auch unter vergleichenden Gesichtspunkten von großem Interesse sind. Neben der Bedeutung von lexikalischen Daten für historisch-vergleichende Studien im Nordwest-Mande (anknüpfend an Kastenholz 1996) sind dabei Morphologie und Syntax nominaler und verbaler Prädikationen hervorzuheben. Für eine neue und weiterführende Diskussion um Flexion und Tempus/Aspekt/Modus in den Mande-Sprachen insgesamt kommt den Nordwest-Mande-Sprachen, und mit ihnen den bislang kaum definierten "Samogo"-Sprachen, eine Schlüsselstellung zu. Der Grund hierfür liegt in der basalen Perfektiv - Imperfektiv Dichotomie (im Detail mit einer Reihe von Varianten) dieser Sprachen, die durch Suffixe am Verb bzw. durch entsprechende Verbalstämme markiert wird. Tempus- und Modusmarkierung erfolgt dabei zusätzlich durch freie Morpheme nach der NP des Subjekts. Diese Situation könnte unter Gesichtspunkten von Grammatikalisierung und Reanalyse als Erklärungsansatz dienen zur Entstehung entsprechender syntaktischer Strukturen (S AUX O V) in den (bislang insgesamt viel stärker im wissenschaftlichen und im allgemeinen Interesse stehenden) Zentral-Mande-Sprache (mit z.B. Bambara, Maninka, Vai usw.). In Kastenholz 1997 wurde in diesem Zusammenhang u.a. auch auf die Möglichkeit hingewiesen, Daten des Sembla als vergleichende Evidenz hinzuzuziehen. Datenlage und Analyse der Sembla bedürfen in diesem Zusammenhang dringend der Verbesserung.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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