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Die Dynamik von Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen im Spanischen

Antragstellerin Dr. Inga Hennecke
Fachliche Zuordnung Einzelsprachwissenschaften, Historische Linguistik
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung seit 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513190408
 
Das Netzwerks zielt darauf ab, für die romanischen Sprachen typische Präpositionalkonstruktionen und die präpositionalen Elemente innerhalb der Konstruktionen im Spanischen zu untersuchen, wie z.B. in distinto a/de 'anders als', vehículo de/a motor 'Kfz' oder contactar con/a alguien 'jdn. kontaktieren'. Sowohl Präpositionen als auch Präpositionalkonstruktionen sind äußerst heterogen und entziehen sich einer einheitlichen Klassifizierung sowohl in kategorienbasierten linguistischen Ansätzen als auch in psycho- und neurolinguistischen Studien zum Spracherwerb und zur Sprachverarbeitung. Dies liegt vor allem daran, dass sowohl Präpositionen als auch Präpositionalkonstruktionen auf einem Lexikon-Syntax Kontinuum liegen und Elemente enthalten, die traditionell als grammatikalische(re) und lexikalische(re) Elemente betrachtet wurden.Um den besonderen Status von Präpositionen und präpositionalen Elementen zu erfassen, verfolgt unser Netzwerk einen gebrauchsbasierten konstruktionsgrammatischen Ansatz, in dem Präpositionen als eine emergente Kategorie betrachtet werden, die aus prototypischen Slots in Konstruktionen gelernt wird. Diese unterliegen einer ständigen Reorganisation, bei der im Prinzip nie ein statischer Endpunkt erreicht wird. In konstruktionsgrammatischen Ansätzen gehen wir von verschiedenen Schematizitätsgraden aus, die von vollständig schematischen Konstruktionen, wie [N Prep N], über teilweise gefüllte Konstruktionen, wie [N de N], bis hin zu vollständig lexikalisch gefüllten Konstruktionen, wie [vehículo de motor], reichen. Den Netzwerkprojekten liegt die gemeinsame Hypothese zugrunde, dass die Rolle der Präpositionen durch die Interaktion und die Variabilität zwischen den und innerhalb der verschiedenen Schematizitätseben bestimmt wird. Wir gehen davon aus, dass dieser Perspektivwechsel in dreierlei Hinsicht zu einem verfeinerten Verständnis des Wesens von Präpositionen beiträgt. Erstens betrachten wir Präpositionen nicht isoliert, sondern innerhalb größerer sprachlicher Einheiten (oder 'Konstruktionen') sowie im Hinblick auf die Elemente, die durch sie verbunden werden. Zweitens erlaubt die Annahme eines Lexikon-Syntax Kontinuums die Auflösung der unklaren Trennlinie zwischen lexikalischen und grammatikalischen Präpositionen und Präpositionalkonstruktionen. Drittens rückt unsere Perspektive die dynamische Beziehung zwischen konkreten Tokens und schematischeren Mustern auf verschiedenen Komplexitäts- und Abstraktionsebenen in den Fokus. Diese können durch Korpusanalysen in Form von syntagmatischen und paradigmatischen Assoziationsnetzwerken erfasst werden. Mithilfe psycholinguistischer Methoden untersuchen wir, ob diese Netzwerke auch bei einzelnen Sprechern kognitiv verankert sind. Dies beinhaltet eine kritische Untersuchung von (teilgefüllten) Konstruktionen, für die angenommen wird, dass Präpositionen eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung spielen. Unsere Ergebnisse lassen sich auf eine sprachvergleichende Perspektive ausweiten.
DFG-Verfahren Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich(e) Professorin Dr. Evelyn Wiesinger
 
 

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