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Markenstärkeinformationen bei Telefonkonferenzen von Unternehmen mit Investoren und Analysten - Auswirkungen auf den Unternehmenswert
Antragsteller
Professor Dr. Alexander Himme
Fachliche Zuordnung
Management und Marketing
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513555020
Das übergeordnete Ziel ist es zu bestimmen, inwiefern Markeninformationen bei Telefonkonferenzen mit Investoren und Analysten (sog. „Earnings Calls“) von Bedeutung sind. Existierende Forschung zeigt, dass solche Calls ein wichtiges Instrument zur Offenlegung von Informationen für Investoren und Analysten darstellen, die es ihnen ermöglichen, die zukünftige finanzielle Entwicklung von Unternehmen besser zu beurteilen. Dieses Projekt zielt darauf ab, ein detailliertes Verständnis dafür zu schaffen, welche Informationen über die Marke hier diskutiert werden und inwieweit sie der Finanzwelt wertvolle Informationen liefern. Drei zentrale Fragen bilden jeweils ein unabhängiges Teilprojekt: 1) Wird über Marke gesprochen und ist das relevant? Es wird untersucht, wie häufig und unter welchen Bedingungen markenbezogene Inhalte diskutiert werden. Mit Hilfe von konzeptionellen Arbeiten zur systematischen Kategorisierung von Dimensionen der Markenstärke werden mittels Text Mining solche Inhalte identifiziert. Die Art der Präsentation (z. B. rückwärts-/zukunftsorientiert; Valenz) wird erfasst. Die Calls werden zudem über einen Zeitraum von zehn Jahren untersucht, um Trends abzuleiten. Es werden verschiedene Einflussfaktoren identifiziert, die die Diskussion über die Marke auslösen können (z. B. die Geschäftsentwicklung). Auf der Grundlage der Textmining-Ergebnisse wird analysiert, wie Investoren auf diese Informationen reagieren. Da diese Informationen in einem bestimmten Zeitrahmen während eines Tages bereitgestellt werden, wird die Analyse auf Intraday-Aktienrenditen basieren. 2) Wie kann man den Umfang und die Qualität der Offenlegung von Markeninformationen in Earnings Calls messen? Es soll ein Offenlegungsindex (sog. „Disclosure Index“) entwickelt werden, der die identifizierten Inhalte aus dem ersten Teilprojekt aggregiert und mit extern bereitgestellten Markenstärkeinformationen kombiniert. Die Ermittlung von Übereinstimmungen/Widersprüchen zwischen internen und externen Markenbeurteilungen soll zu einer Bewertung der Qualität der bereitgestellten Informationen führen. Der Disclosure Index soll als Moderator des Haupteffekts von Markeninformationen auf den Unternehmenswert eingesetzt werden. 3) Profitieren Analysten von Markeninformationen? Es wird untersucht, ob Analysten von Diskussionen über die Marke in Earnings Calls profitieren. Wenn solche Diskussionen relevant sind, dann wird eine größere Menge solcher Informationen die Prognoseunsicherheit der Analysten hinsichtlich zukünftiger Cashflows verringern. Werden die Informationen als wertrelevant erachtet, sollten Analysten in der Lage sein, ihre Gewinnprognosen schneller zu aktualisieren und genauer zu erstellen. Da Markeninformationen im Gegensatz zu reinen Finanzinformationen grundsätzlich anders genutzt werden müssen, wird untersucht, welche Rolle das Fachwissen der Analysten bei der Verbesserung der Prognosegenauigkeit spielt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Mitverantwortliche
Professor Dr. Marc Fischer; Professor Dr. Henrik Leopold
Kooperationspartner
Professor Abhishek Borah, Ph.D.