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Kritisch-biographische Edition und Kommentar zur Korrespondenz und unveröffentlichten Werken Emil Kraepelins (1856-1926)

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung von 1998 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5139508
 
Emil Kraepelin (1856-1926) gilt als einer der bedeutendsten Psychiater des 2o. Jahrhunderts. Sein Ruhm und sein langfristiger paradigmatischer Einfluß beruhen überwiegend auf seiner Lehre über die wissenschaftliche Klassifikation der psychischen Störungen. Bis heute berufen sich weltweit psychiatrische Schulen auf sein Werk, wie etwa der von den USA ausgehende "Neokraepelinismus". Seine Nosologie ist bis heute Ausgangspunkt nosologischer Systeme, z.B. des DSM-IV und der ICD-1o. Trotz dieser breiten Aktualität fehlen psychiatrie- und wissenschaftshistorische Kenntnisse über Kraepelin nahezu vollständig. Im Vergleich etwa zu Sigmund Freud (1856-1939), seinem zeitgenössischen Antipoden, existiert weder eine kommentierte Werk- noch Briefausgabe oder eine kritische Biographie. Das beantragte Projekt beabsichtigt, diesem Desiderat wissenschaftshistorischer Forschung nachzukommen. Eine kommentierte kritische Edition wichtiger Schriften und Briefe mit biographischer Einleitung soll eine fundierte Auseinandersetzung sowohl mit dem psychiatrischen Werk, als auch mit der gesellschaftlichen Relevanz Kraepelins ermöglichen. Auch die aktuelle psychiatrische Forschung profitiert von der genaueren Kenntnis der wissenschaftshistorischen Entstehungsbedingungen ihrer Konzepte. Dies gilt vor allem für die Beziehung zwischen biologisch und psychopathologisch fundierten Nosologiemodellen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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