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Partizipation in inklusiven Settings: Atypische Displays von Beteiligung und damit zusammenhängende Kategorisierungspraktiken in Interaktionen mit Kindern mit Autismus Spektrum Störung (PIKA)

Fachliche Zuordnung Erziehungswissenschaftliche Sozialisations- und Professionalitätsforschung
Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung seit 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 513978138
 
Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenkonvention durch Deutschland werden mehr Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASS) an inklusiven Schulen unterrichtet. ASS ist mit Problemen in der sozialen Interaktion und Kommunikation sowie repetitiven Verhaltensmustern verbunden. Bildungswissenschaftliche Studien zeigen, dass die Partizipation von Kindern mit ASS im Vergleich zu der ihrer neurotypischen Peers eingeschränkt ist und dass die bloße Beschulung in inklusiven Settings keine Garantie für ihre Teilhabe ist. Bislang ist jedoch noch wenig über die interaktiven Mechanismen bekannt, die die Partizipation von Kindern mit ASS unterstützen oder behindern. Auf der Grundlage rekonstruktiver Methoden entwickelt das Projekt einen innovativen Ansatz, um interaktive Mechanismen in der Partizipation von Kindern mit ASS in Interaktionen mit verschiedenen Schlüsselakteuren – Peers und Lehrpersonen – in inklusiven Settings besser zu verstehen. Zu diesem Zweck werden die multimodale Interaktionsanalyse und die Membership Categorization Analysis kombiniert und analytische Konzepte fruchtbar gemacht, die für die Untersuchung von Partizipation wesentlich sind. Der Fokus liegt dabei auf (a) displays of engagement, d.h. Konfigurationen von multimodalen kommunikativen Signalen, mit denen Interaktionsbeteiligte kontinuierlich die Art ihrer Beteiligung an einer gemeinsamen Aktivität anzeigen und die bei Kindern mit ASS inkongruent oder atypisch sein können, und (b) soziale Kategorisierungspraktiken unterschiedlicher Interaktionspartnerinnen und -partner und der damit einhergehenden Zuschreibungen von Kompetenz und Interaktionsbereitschaft. Basierend auf der Videographie authentischer Interaktionen zwischen zehn Kindern mit ASS, ihren Peers und Lehrpersonen sollen so systematische Muster im Zusammenspiel von displays of engagement, sozialen Kategorisierungspraktiken und Interaktionsverläufen identifiziert werden. Auf diese Weise möchte die Studie sowohl zu einem besseren Verständnis der Interaktionsdynamiken beitragen, die der Partizipation in inklusiven Settings zugrunde liegen, als auch Erkenntnisse für die Gestaltung von pädagogischen Maßnahmen zur Förderung der Partizipation von Kindern mit ASS liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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