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Bürgerkries um Worte. Die russische Literaturkritik der Perestrojka
Antragstellerin
Professorin Dr. Birgit Menzel
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 1993 bis 2001
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5141984
Das Buch bietet eine Gesamtanalyse der russischen Literaturkritik zwischen 1986 und 1993 und gibt zugleich einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen im russischen Literaturbetrieb der Perestrojkazeit. Die Auseinandersetzungen über die Rolle der Literatur werden exemplarisch für den Wandel der spät- und postsowjetischen Kultur dargestellt. Ein breites Spektrum von Kritikern wird in Gruppen- und Einzelporträts, mit ihren Normen und Postulaten, Produktions- und Existenzbedingungen, aber auch über die für die literarische Kommunikation in Rußland typischen Publikationsmedien der "dicken Monatszeitschriften" erschlossen und in seinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen diskutiert. An zwei zentralen Kontroversen, über den Umgang mit dem sogenannten "klassischen Erbe" und über die postmoderne Literatur, werden typische Wertungsstrategien, Argumentationsmuster und Konstellationen anschaulich vorgeführt. Daß die russische Literaturkritik massive Probleme hat, die durch den Wandel an sie gestellten Herausforderungen zu bewältigen und einen Metadiskurs über die Literatur zu entfalten, liegt, so das Ergebnis der Untersuchung, an ihrer historisch gewachsenen Besonderheit, der starken institutionellen Einbindung, an ihrer Zwitterstellung zwischen Staat und Gesellschaft, Loyalität und Opposition, und nicht zuletzt an der distanzlosen Konkurrenz zwischen Literatur und Kritik.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen