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Textuelle Performanz in der qualitativen Sozialforschung
Antragstellerin
Dr. Laura Behrmann
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2022
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514262487
Das beantragte Netzwerk widmet sich einem bislang vernachlässigten Gütekriterium der qualitativen Sozialforschung: textueller Performanz. Folgt man den jüngsten Beiträgen zu eigenständigen Gütekriterien der qualitativen Sozialforschung, stehen qualitative Sozialforscher:innen vor einer doppelten Herausforderung. Ihre Texte sollen einerseits zwischen Sinnwelten übersetzen und andererseits das Publikum überzeugen. Wie diese Anforderungen in unterschiedlichen Publikationsformaten realisiert werden und welche Publikationsregime sich hierin dokumentieren, ist Gegenstand des Netzwerks. Zur Beantwortung dieser Problemstellung nimmt es Anregungen aus der Wissenschaftssoziologie, den Science and Technology Studies sowie aus aktuellen Beiträgen zur empirischen Fundierung der sozialwissenschaftlichen Methodologie auf.Das wissenschaftliche Netzwerk „Textuelle Performanz qualitativer Sozialforschung“ verfolgt zwei Ziele: (1) Die Diskussion und Explikation der weitgehend impliziten Qualitätskonventionen der Repräsentation qualitativer Sozialforschung entlang von drei Publikationsformaten: Zeitschriftenbeiträge, Monografien und Berichte mit Handlungsempfehlungen und (2) eine Rückbindung der deutschsprachigen Diskussion an internationale Debatten.Das wissenschaftliche Netzwerk umfasst 19 Wissenschaftler:innen, die verschiedene methodologische und methodische Perspektiven innerhalb der qualitativen Sozialforschung vertreten. Dies ermöglicht, dass die Netzwerkarbeit, neben den Publikationsformaten, analytisch entlang der methodologischen Eigenheiten orientiert wird. Das Arbeitsprogramm umfasst sechs Treffen, bei denen systematisch die aufgeworfenen Fragen diskutiert werden. Den Auftakt der Netzwerkarbeit bildet eine nationale Tagung in Kooperation mit der Sektion ‚Qualitative Sozialforschung‘ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Die anschließenden Arbeitstreffen widmen sich jeweils einem Publikationsformat qualitativer Sozialforschung. Von der Auftakttagung an wird das Netzwerk beständig Anschluss an die internationale Diskussion herstellen, indem internationale Gäste eingeladen werden. Weiter werden aus dem Netzwerk heraus thematisch Sessions und Beiträge auf internationalen Tagungen organisiert und eingebracht.Publikationsseitig wird das Netzwerk zunächst einen Debattenbeitrag für eine Fachzeitschrift verfassen, welcher das Feld „Textuelle Performanz der qualitativen Sozialforschung” kartiert. Daran anknüpfend ist die Einreichung eines englischsprachigen Überblicksbeitrags in einem referierten Journal (z.B. Qualitative Research) vorgesehen. Abschließend bündeln wir die Diskussion der Netzwerkarbeit in der gemeinsamen Herausgabe eines englischsprachigen Special Issue.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke
Mitverantwortlich
Dr. Oliver Berli