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Die Rolle der Inflammation in der Pathogenese von Vorhofflimmern: Bedeutung für die Pathophysiologie des atrialen Remodelings und für Frührezidive atrialer Arrhythmien nach Radiofrequenzablation und Pulsed Field Ablation

Antragstellerin Dr. Miruna-Andreea Popa
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung von 2023 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 514892030
 
Vorhofflimmern (VHF) stellt die häufigste anhaltende Herzrhythmusstörung dar. VHF ist mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert und geht mit einem erhöhten Risiko für Schlaganfälle und Herzschwäche einher. Trotz jüngster Fortschritte in der Behandlung von VHF bleiben die Mechanismen der Entstehung und Aufrechterhaltung von VHF ungeklärt. Elektrische und strukturelle Umbauprozesse des linken Vorhofs („atriales Remodeling“) treten mit fortschreitendem VHF auf und sind durch eine verkürzte Refraktärzeit, sowie eine Vergrößerung und Vernarbung des Vorhofs gekennzeichnet. Studien der letzten Jahre deuten auf eine Rolle der Inflammation in der Pathophysiologie von VHF hin. Die kausalen Zusammenhänge zwischen entzündlichen Prozessen, dem Fortschreiten von VHF und atrialem Remodeling bleiben jedoch weitgehend ungeklärt. Dieses Projekt untersucht die Rolle der Inflammation in der Pathogenese von VHF, indem es zwei relevante Aspekte der Entstehung von VHF erforscht. Der erste Teil befasst sich mit der Charakterisierung systemischer und lokaler entzündlicher Prozesse, welche mit atrialem Remodeling assoziiert sind. Hierfür werden inflammatorische Biomarker und Thrombozyten-Monozyten-Interaktionen im menschlichen Blut untersucht, die im Zusammenhang mit dem Fortschreiten von VHF stehen. Mithilfe histologischer Untersuchungen von Immunzellen im Vorhofgewebe eines Tiermodells wird zudem erforscht, wie lokale entzündliche Prozesse das elektroanatomische Remodeling vorantreiben. Diese Erkenntnisse sollen spezifische inflammatorische Mechanismen definieren, die ursächlich an der Entstehung der atrialen Fibrose mitwirken und somit Perspektiven für neue therapeutische Ansätze eröffnen. Der zweite Teil des Projekts befasst sich mit dem Effekt der Inflammation auf Frührezidive von VHF nach Katheterablation. Diese stellt eine etablierte und effektive Therapie für VHF dar. Dennoch treten Frührezidive häufig auf und sind durch vorübergehende entzündliche Prozesse bedingt. Die „Pulsed Field Ablation“ (PFA) ist ein neuartiges Ablationsverfahren, welches vielversprechende Ergebnisse bezüglich Wirksamkeit und Sicherheit in ersten klinischen Studien geboten hat. Das Ausmaß entzündlicher Reaktionen nach PFA ist bislang nicht beschrieben worden. Im Gegensatz zur konventionellen Radiofrequenzablation (RFA) ist PFA gewebespezifisch und erzeugt gleichförmigere Läsionen. PFA könnte somit mit einer reduzierten Inflammation und geringeren Frührezidivraten einhergehen. Um diese Hypothese zu testen, werden Blutspiegel inflammatorischer Biomarker und die Inzidenz von Frührezidiven nach PFA und RFA in einer klinischen Studie verglichen. In einem tierexperimentellen Modell werden zudem entzündliche Zellen in PFA und RFA Läsionen histologisch untersucht. Die Charakterisierung inflammatorischer Prozesse und der Frührezidive nach PFA könnten somit zur Etablierung dieser Ablationstechnologie als klinischen Standard beitragen.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug Frankreich
 
 

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